Spradower Fehlstart perfekt

So war es für Mischok schon ärgerlich, dass sich seine Sieben selbst um den Lohn ihres aufopferungsvollen Kampfes gebracht hat. Sowohl beim 15:16 als auch beim 19:21 waren die „Chancen sichtbar groß, nach den bis zu fünf Treffer großen Rückständen gleichzuziehen und die Wende einzuleiten“. Statt dessen setzten sich die routinierten Nachbarn aus Löhne-Obernbeck mit jeweils zwei weiteren Torerfolgen wieder ab und brachten, nachdem Spradow mit drei Treffern in Folge mit 22:23 den Anschluss hergestellt hatte, den kleinst möglichen Vorsprung über die letzten vier Minuten. Klar, Trainer Mischok fehlte mit Daniel Overlack der Mann für die einfachen Tore, zumal Alexander Volsdorf wieder unter seinen Möglichkeiten blieb. „Dabei hatte Volsdorf in Vorbereitungsspielen immer seine vier bis fünf Treffer gemacht“, erinnerte sich Malte Mischok. „Gerade in den letzten Minuten fehlte uns ein einfaches Tor“. So musste sich der Landesligaaufsteiger den Löhner Gesang „Auswärtssieg und Spitzenreiter“ anhören und dabei realisieren, dass der Fehlstart mit 0:4 Punkten, mit einem Platz bei den Kellerkinder TuS Brake und überraschend SG Porta-Westfalica, perfekt ist.

Nicht viel anders erging es Thomas Beschorner und seiner HSG Spradow II in der Bezirksliga. Zwar konnte Bezwinger TV Kattenvenne nicht ein „Spitzenreiter“ intonieren, aber den ersten (Auswärts-)Sieg feiern. Nun rangiert auch Spradows „Zweite“ nach der zweiten Niederlage am Tabellenende, und das trotz einer um 100 Prozent gesteigerten Torquote. Dabei war es diesmal leicht, gegen einen „wesentlich schwächeren Gegner als Everswinkel vor einer Woche“ (Beschorner), die 20-Tore Marke zu übertreffen. Doch Marius Oebke und Maximilian Schöne zeigten in der Schlussphase Nerven, vergaben sogenannte hundertprozentige Torchancen. Hier gibt es die gleiche Baustelle wie im Landesliga-Team.

Der zweite heimische Landesligist CVJM Rödinghausen hatte es mit dem zweiten Aufsteiger, der HSG EURo zu tun und musste nach 60 Minuten Kampf in die erste Niederlage einwilligen. Anfängliche Abstimmungsprobleme in der Abwehr und die hier heraus resultierende, lang anhaltende Aufholjagd hatten dem angeschlagenen CVJM-Kader zu viel Kraft gekostet, das sah auch der Sportliche Leiter Michael Rieso so. Zu allem Überfluss wechselt sich in der Schlussphase EURo’s Spielertrainer Dirk Schnake ein, „und der macht mal schnell ein paar Dinger“ (Rieso). Immerhin weist das Team von Neu-Trainer Wolfgang Prüm mit 2:2 Punkte eine ausgeglichene Bilanz vor, ebenso wie Bezwinger HSG Eickhorst/Unterlübbe/Rothenuffeln.

Am besten von allen heimischen Landesligisten steht die SG Bünde-Dünne nach ihrem ersten Sieg da. Doch 3:1 Punkte und Platz vier zusammen mit Topfavorit TV Großenmarpe, ist für SGBD-Trainer Peter Schläger eine schöne Momentaufnahme, mehr nicht. Schon in einer Woche kann sich dieses Bild wieder ändern, denn kein Geringerer als der zweite Liga-Topfavorit HSG Altenbeken-Buke kehrt in Bünde ein. „Nachdem die Mannschaft auch in diesem zweiten Spiel absoluten Siegeswillen gezeigt hat und es diesmal mit den zwei Punkten geklappt hat, ist mir vor den weiteren Aufgaben nicht bange“. Schläger freute sich in Brake besonders über Philipp Witt, „der erstmals völlig fit, seine Schnelligkeit ausspielen konnte und zu sicheren Abschlüssen kam“. Der Trainer vergaß nicht, sein gesamtes Team zu loben, das gerade mit den vielen Unzahlsituationen gut zurecht gekommen sei.

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