Spradow mit dem Rücken zur Wand

HSG Spradow
Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Die Bilanz der HSG ist erschreckend. Sicherlich waren die Spradower sowohl gegen Minden III als auch zuletzt beim 22:23 gegen Löhne-Obernbeck nicht chancenlos. Die nackte Bilanz lautet aber 0:4 Punkte. Spradow steht mit dem Rücken zur Wand. Im Angriff fehlt es an Alternativen. Alexander Volsdorf als einzig echter Rückraumspieler hatte einen äußerst schwachen Tag erwischt, markierte nur ein Tor. Was für Spradow spricht, ist eine gute Moral, die am Samstag nicht belohnt wurde. Daniel Overlack wird in Spradow nun zum Heilsbringer erklärt. Nach seinem doppelten Kieferbruch braucht er aber noch einige Zeit, bis er wieder fit ist.
Spradow denkt natürlich über Alternativen nach. Eine kurzfristige Reaktivierung von René Bulwien ist allerdings nicht zu realisieren. Da wird die HSG sich wohl im eigenen Verein bedienen müssen. In der »Zweiten« spielt mit Maximilian Schöne ein groß gewachsener Rückraumspieler, der durchaus in der Landesliga spielen kann. Er ist jedoch oft bei der Bundeswehr gebunden. Zudem ist er eine der wichtigsten Stützen in Thomas Beschorners Bezirksliga-Team, das auch noch punktlos ist.
Nach einem Vier-Tore-Rückstand in der ersten Halbzeit kämpfte sich die HSG gegen Löhne immerhin wieder heran. Auch dank eines gelungenen Schachzugs. Trainer Malte Mischok stellte die Abwehr früh auf 4-2 um, das kompakte Defensivzentrum und die beiden vorgezogenen Spieler nahmen die Löhner Thorsten Bergmann und Max Weitkamp nahezu aus dem Spiel. So ergaben sich Räume für die Löhner Außen. Die meisten Bälle von dort entschärfte Torwart Björn Rollwitz, denn das ist eine seiner Spezialitäten. Löhnes Trainer Maik Tacke ärgerte sich deshalb, dass »wir ohne Kopf gespielt haben und in vielen Situationen nicht clever genug waren. Besonders unsere jungen Spieler mussten viel Lehrgeld zahlen.«
BZ-Prognose: Im Rückraum muss etwas passieren. Samstag ist Titelfavorit Altenbeken/Buke zu Gast in Spradow. Es droht ein 0:6-Start zu werden. Mit den bisherigen Leistungen wird es schwer, die Liga zu halten. Immerhin stimmt die Moral bei der HSG.

SG Bünde-Dünne
Der Traumstart der SGBD ist perfekt. Nach dem 34:31-Erfolg beim TuS Brake kann die Mannschaft um Trainer Peter Schläger ganz beruhigt auf die Tabelle schauen. »Dieser Start war wichtig, um die kommenden Aufgaben in Ruhe angehen zu können«, sagte der Trainer. Zudem hat man einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib auf Distanz gehalten. »Die werden genau so wenig wie wir um den Titel mitspielen«, ist sich Schläger sicher. Nun will Bünde-Dünne am kommenden Wochenende im Kreisderby gegen die HSG Löhne-Obernbeck nachlegen. Die ersten 20 Minuten des Löhner Spiels gegen die HSG Spradow schaute sich Schläger am Samstag an, dann musste er mit seinen Spielern nach Bielefeld fahren.
BZ-Prognose: Die HSGLO hat am ersten Spieltag noch deutlicher als Bünde gegen Brake gewonnen. Die Truppe von Maik Tacke triumphierte mit 32:25. Da Quervergleiche im Handball bekanntermaßen nicht zählen, ist für Bünde-Dünne auswärts etwas drin. Zumal die Schläger-Sieben ganz ohne Druck aufspielen kann.

CVJM Rödinghausen
Mit den Kräften am Ende: Für die Wiehen-Sieben gab es beim starken Aufsteiger HSG EURo eine 26:30-Niederlage. Nach einer Grippewelle, die besonders Torwart Marcel Wende, Tobias und Jens Hellmann sowie Daniel Stühmeier erwischt hatte, konnten viele CVJM-Akteure nicht ihr volles Leistungsvermögen abrufen. Allerdings geriet Rödinghausen schon früh ins Hintertreffen. »Wir haben uns von der engen Halle und der harten Gangart des Gegners beeindrucken lassen«, sagte Kapitän Jens Hellmann. Gegen die kompakte EURo-Abwehr war zudem kaum ein Kraut gewachsen. Zwar kämpfte sich Rödinghausen wieder heran und glich beim 23:23 erstmals aus. Aber am Ende reichte es nicht zum Punktgewinn. Hellmann: »Die Niederlage geht schon in Ordnung. Immerhin war unsere Einstellung okay.«
BZ-Prognose: Sonntag ist Tabellenführer TuS Lahde/Quetzen zu Gast am Wiehen. Wenn Rödinghausen eine ähnlich gute Leistung wie im ersten Heimspiel gegen Titelfavorit HSG Altenbeken/Buke abliefert, ist auch da etwas drin. Die Lahder haben allerdings bereits 72 Tore geworfen, fertigten zuletzt den Titelaspiranten Lemgo III mit 39:30 ab. Rödinghausen muss sich gegenüber dem EURo-Auftritt also steigern. »Wir müssen schnell zu unserem Spiel finden und von Anfang an Gas geben. Dann ist ein Sieg drin«, sagt Jens Hellmann. Dann wieder mit dabei ist Bruder Daniel nach einem USA-Besuch.

Schreibe einen Kommentar