Zwei Teams sind am Ziel

Mischok meckert nicht
Der Aufstieg der HSG Spradow ist perfekt – und der Trainer hat nichts zu nöseln. »Heute kritisiere ich gar nichts, sondern lobe alle«, sagte Malte Mischok nach dem 28:23-Meisterstück beim TV Großenmarpe. »Das war eine richtig, richtig gute Saison von uns. In den vergangenen Jahren hat der Meister schon ‚mal 17 Minuspunkte gehabt. Bei uns war es selbst mit zwölf Miesen ziemlich knapp.« In der Tat: So viele Punkte wie Spradow sammelten die drei Landesligameister zuvor nicht. Allerdings hatte die HSG auch mit einer großen Erwartungshaltung zu kämpfen. »Wenn wir einen Gegner mal nicht aus der Halle geworfen haben, dann wurden auch schon kritische Stimmen laut«, sagte Mischok. »Aber wir sind nicht der THW Kiel.« So habe Spradow vor der Saison nur kommuniziert, dass man oben mitspielen wolle. Insgeheim rechnete sich die HSG, die in den Vorjahren stets vorne dabei gewesen war, aber Titelchancen aus. »Eine Garantie hat man aber nie«, betonte Mischok nach seinem zweiten Aufstieg als Trainer. Die »total geile Saison« sei auch ein Verdienst der harten Arbeit unter der Woche: »Wir haben sicherlich eine der trainingsfleißigsten Mannschaften. Jeder im Kader hat seinen Teil zum Aufstieg beigetragen. Auch die Leute, wie zum Beispiel Christian Brockschmidt, die am Saisonende nicht so zum Zug gekommen sind.«
In dieser Woche wird es nun Gespräche über die Zukunft in der Verbandsliga geben. Mit Gunnar Heise und Daniel Overlack wollen zwei Routiniers nicht mehr in der ersten Mannschaft auflaufen und ihre Karriere im Verein langsam ausklingen lassen. Gespräche mit potenziellen Neuzugängen laufen. »Wir möchten gerne noch Spieler verpflichten«, sagt Teammanager René Grohmann mit Blick auf eine starke Verbandsliga. »Wir wissen, dass wir eigentlich noch etwas machen müssen.« Zunächst einmal will Spradow die Aufstiegseuphorie genießen. Nach der Meisterfeier am Samstag lag Grohmann am Sonntagmorgen um 6 Uhr im Bett. »Gegen 5 Uhr haben wir den Schlüssel im Vereinsheim umgedreht.« Ein offizieller Festakt mit Freunden und Sponsoren soll nun noch folgen.

Hauptsache Klassenerhalt
Am Ende hätte auch eine Niederlage gereicht. Die SG Bünde-Dünne hat den Klassenverbleib in der Landesliga allerdings mit einem 31:30-Zittersieg gegen die HSG Altenbeken/Buke selber perfekt gemacht. »Es aus eigener Kraft zu schaffen, ist schöner«, sagt Vorstandsmitglied Guido Mailänder, der nun auch auf einen positiven Schwung für die kommende Saison hofft. Für einen Spieler war es ein ganz besonderer Moment, als der Klassenerhalt feststand: Raoul Wittemeier hatte das Team als Trainer in die Saison geführt, war wegen Erfolglosigkeit zurückgetreten und kehrte als wichtiger Bestandteil der Mannschaft auf das Feld zurück. »Das ist nicht ganz so gewöhnlich. Aber wir haben alle zusammen das Beste aus der Situation gemacht«, sagte Wittemeier. »30 Gegentore waren zwar etwas zu viel, aber wir haben ein Tor mehr erzielt. Am Ende ist ja auch egal, wie wir drin geblieben sind – Hauptsache Klassenerhalt.« Das dachte sich nach dem Spiel auch der nicht eingesetzte Tobias Paffrath. Doch während der spannenden 60 Minuten hielt es den Kapitän kaum auf der Tribüne. »Ich hätte lieber gespielt«, sagte Paffrath, der jedoch zusammen mit den Zuschauern für super Stimmung sorgte. »Das hat bei der Mannschaft bestimmt auch noch etwas Kräfte freigesetzt und sie beflügelt«, sagte Paffrath.

SGBD holt Herrendörfer

Nach dem Klassenverbleib in der Landesliga hat die SG Bünde-Dünne einen neuen Torwart verpflichtet. Sven Herrendörfer wechselt von Verbandsliga-Absteiger HSV Minden-Nord zur SGBD. »Er hat bei uns zugesagt«, bestätigte gestern der Sportliche Leiter Olaf Hippel auf Anfrage. Mit dem Klassenverbleib wurde die Zusage des 39-Jährigen nun perfekt. »Trotz seines hohen Handballeralters ist er noch sehr beweglich. Er wird uns helfen«, sagte Hippel. Der neue Keeper bringt einen großen Erfahrungsschatz aus höheren Ligen mit. Trainerin Andrea Nobbe wird nun mit ihm sowie Maurice Groß und Dominik Feist in die Vorbereitung gehen. Außerdem ist die SG auf der Suche nach einem Rechtsaußen – wie fast jeder andere Verein auch. »Das gestaltet sich äußerst schwierig. Vollzug können wir nur bei Herrendörfer melden«, sagte Hippel. Während neue Leute gesucht werden, wurden zwei langjährige Akteure der SGBD verabschiedet: Torwart Dirk Bartz und Stefan Proksa. Auch Physiotherapeutin Tabea Franke wird dem Team nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine Ära ging auch im Vorstand zu Ende. Ulf Schürstedt gab nach 13 Jahren an der Spitze der Handballer seinen Abschied bekannt.

CVJM verabschiedet Trio
Der CVJM Rödinghausen hat nach der Heimpleite gegen die HSG Hüllhorst in der Verbandsliga einige verdiente Spieler verabschiedet. Tobias Hellmann und Daniel Stühmeier treten aus beruflichen Gründen kürzer und werden nicht mehr in der ersten Mannschaft auflaufen. Ihr Pass bleibt aber beim CVJM. Das gilt auch für Lennart Pamp. Der Kreisläufer und angehende Lehrer absolviert sein Referendariat in Göttingen. Außerdem wurde Stefan Aberle an die zweite Mannschaft verabschiedet. Dafür gab Rechtsaußen René Schlums gegen Hüllhorst sein Comeback. Der Linkshänder lief nach langer Verletzungspause zum ersten Mal in der Saison auf. »René ist wie ein Neuzugang«, sagte der Sportliche Leiter Michael Rieso. Bei der Suche nach weiteren Verstärkungen sieht es derweil nicht gut aus. »Stand jetzt werden wir niemanden mehr unter Vertrag nehmen«, sagten Rieso und sein Kollege Mario Stender. Als Zugänge stehen Torwart Jonas Vieker (TuS Möllbergen) und Kreisläufer Christoph Mylius (TuS Spenge) aus der Oberliga fest. Zu Rödinghausens Ligarivalen in der kommenden Saison zählt neben Spradow auch der TuS Jöllenbeck II, der sich mit einem 39:30 gegen Nordwalde den Titel in der Landesliga-Staffel 2 holte.

HCE-Party ohne Gäste
Der Feier-Fahrplan gerät durcheinander. Weil die HSG EURo II zum letzten Spiel nicht antritt, steht der HCE Bad Oeynhausen schon am Samstagmittag als Bezirksliga-Meister fest. Die Party lässt sich der Titelträger aber auch ohne »Gäste« nicht vermiesen. Die Stimmung am Abend rund um die Sporthalle im Schulzentrum Nord ist bestens. Fans und Vereinsmitglieder sind erschienen, um mit der Mannschaft die Rückkehr in die Landesliga zu feiern. Der HCE spendiert beim Saisonabschluss Freibier. Nur der Gegner fehlt. Die HSG EURo II tritt aufgrund eines personellen Engpasses nicht an, der Spitzenreiter ist kampflos Meister. Den für den Titel noch benötigten Punktgewinn gibt es gratis, das mit Spannung erwartete Saisonfinale fällt aus. Jochen Borcherding findet es schade: »EURo hatte wohl nur noch sechs Spieler zur Verfügung. Aber die hätten doch notfalls die Dritte schicken können«, kritisiert der HCE-Coach, der die erste Bierdusche hinter sich hat, das Nichtantreten des Gegners. »Wir waren alle richtig wild auf das letzte Spiel. Wir freuen uns auch so, aber es ging etwas zu einfach. Es bleibt ein leicht fader Beigeschmack.«

HSGLO in der Relegation
Im »Spiel um Platz zwei« gegen den HC Steinheim siegte Bezirksligist HSG Löhne-Obernbeck 25:19 (6:10). Als Tabellenzweiter zieht die Mannschaft von Michael Scholz in die Aufstiegsrelegation der Tabellenzweiten ein, die am Sonntag, 18. Mai mit dem Spiel beim SC Münster startet. Am Mittwoch, 21. Mai, geht es gegen den TuS Spenge II. Die Spenger hofften nach ihrem 32:25 (19:17) gegen den TuS Brockhagen II auf einen Ausrutscher des Warendorfer SU, doch der Tabellenerste siegte bei der HSG Hohne/Lengerich 24:23 und ist Meister. Mit Christaki Kolios, Christoph Mylius, Bastian Räber und Simon Hanneforth verstärkten wieder vier Spieler aus der ersten Mannschaft die Spenger Reserve. Sie sind in der Relegation spielberechtigt.

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