Zwei Teams marschieren weiter

Wiederum musste Verbandsligist CVJM Rödinghausen auf vier verletzte Spieler verzichten, so dass die Verantwortung für den Spielaufbau wieder bei Stefan Listing, Jens und Tobias Hellmann sowie dem jungen Alexander Deuker lag. Deuker beschränkte sich nach zehn Minuten im Spiel des CVJM beim HSV Minden-Nord aufgrund von Rückenproblemen auf Deckungsarbeit. Es lief dennoch weiter gut für den Gast vom Wiehen. Zur Halbzeit war ein sicheres 13:8 herausgespielt, von eben den verbliebenen Routiniers, die in den Außenspielern Daniel Hellmann und Benjamin Ziege sowie Lennart Pamp am Kreis Unterstützung fanden. Letztlich gelangen Abwehrspezialist Sebastian Meier drei Treffer – ein klares Indiz für schnelles Umschalten nach Ballgewinn. CVJM- Trainer Wolfgang Prüm hatte am Auftritt seiner Schützlinge in der Stemmer Sporthalle wahrlich nichts auszusetzen. "Doch wir mussten schon über den Kampf zum Spiel finden. Das aber verlief nach einer kurzen Anlaufzeit durchaus souverän", freute er sich.

Nun mag die Spielgemeinschaft Stemmer/Friedwalde/Eickhorst nicht mehr die Stärke aus der vergangenen Saison besitzen, als Rödinghausen gegen diesen Gegner noch 25:26 verlor. HSV-Trainer Jörn Themann war frustriert: "Wir spielen eine richtig gute 6:0-Abwehr und schlagen vorne kein Kapital daraus. Wir erlauben uns 17 Fehlwürfe und 16 technische Fehler. Das ist einfach zuviel." Oder es ist ein Resultat der neuen CVJM-Spielstärke. Wie dem auch sein, am kommenden Sonntagabend ist einer der großen Gewinner des Spieltages, die Reserve von LIT Handball NSM und damit wohl ein Team anderen Kalibers in Rödinghausen zu Gast. LIT II fertigte den großen Favoriten Sportfreunde Loxten mit 27:22 ab. Mit dem starken Torhüter Björn Gerling zogen die "Nordies" Loxten in der Deckung den Zahn. "Unsere Abwehr war gut eingestellt. Jan Rodenberg und Tobi Eisele haben prima gestanden", lobte Neutrainer Daniel Gerling seine Defensivspezialisten.

"Wir haben dumme Fehler gemacht und kamen für einen Auswärtssieg nicht infrage", hieß es von EURo-Seite nach dem 23:31 bei der HSG Spradow. Gegen den ewigen Meisterschafts-Mitkonkurrenten in der Landesliga funktionierte die Deckung der HSG EURo wohl nicht wie gewohnt.

Noch vor einem Jahr an gleicher Stelle in der Moning-Sporthalle düpierte EURo die HSG Spradow mit 29:21. Doch die HSG Spradow von heute ist offenbar eine ganz andere als die von gestern. Da sind vor allem die Neuzugänge Sebastian Theise, Till Orgel und Mirco Potthoff, die dem Spiel in Angriff wie in der Abwehr ihren Stempel aufdrücken. Letzterer hatte beim 31:23 gegen die HSG EURo dazu nur in der zweiten Halbzeit Gelegenheit, doch Potthoff überzeugte nicht nur mit seinen zwei Treffern. Und da ist unübersehbar auch noch die neue Stärke eines Dimitri Rausch. Seit Jahren machte der Rückraumspieler erstmals wieder eine Saisonvorbereitung ohne Verletzungen oder Studium bedingte Auszeiten in Gänze mit. Das hat sich für den Rückraumspieler schon jetzt ausgezahlt. Wenn der Gegner die Abwehr aufmacht, wie EURo das gegen Till Orgel mehrfach tat, dann ziehen die spielbedingten Abwehrlücken den leichtfüßigen Rausch unwiderstehlich an.

Nach dem Seitenwechsel macht Spradow richtig Druck und zog von 13:11 auf 18:11 davon. Das war schon die Vorentscheidung, denn die Gastgeber zerlegten nun ihren Gegner über 27:20 und 31:22 derart, dass ein wohl ausgepumpter EURo-Fighter Sven Barthel nur noch dreimal den Torpfosten traf, selbst von der Siebenmetermarke.

"Das war schon eine bemerkenswerte zweite Halbzeit. Wir können bislang zufrieden sein", sagte Trainer Malte Mischok in seiner Triumph dämpfenden Art. Mischok tut eben gut daran, trotz zweier Auftaktsiege den Ball flach zu halten. Machte der nächste Gegner, Aufsteiger TuS Nettelstedt II, im ersten Saisonspiel (24:30 gegen Porta) den Eindruck eines Punktelieferanten, so steht der kommende Gastgeber nach einem überzeugenden 32:25-Sieg bei LIT III ganz anders da. "Wir können uns nicht erlauben, irgendeinen Gegner zu unterschätzen, Nettelstedt schon gar nicht", meinte Mischok prompt.

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