Zur Pause ist alles entschieden

Bünde. Im Kreisduell gegen den VfL Mennighüffen bot Handball-Verbandsligist HSG Spradow den rund 200 Zuschauern ab Mitte der ersten Halbzeit 15 Minuten lang eine unterirdisch schlechte Leistung, so dass es nach 7:7 bald 7:15 (23. Minute) und 10:19 (30.) stand. Zwar kam die HSG in Halbzeit zwei mit 20:26 (50.) bis auf sechs Treffer an Mennighüffen heran, ohne aber den 31:26-Gästesieg noch gefährden zu können.

Entsprechend gut war VfL-Trainer Zygfryd "Siggi" Jedrzej zufrieden. Abgesehen von ein paar "Unkonzentriertheiten" in Halbzeit zwei, die er auf die hohe Führung zurückführte, "haben wir das Spiel bis zum Ende kontrolliert und verdient gewonnen". Spradows Trainer Malte Mischok haderte dagegen sehr mit der Leistung seiner Mannen, vor allem ab Mitte der ersten Halbzeit, als sich Mennighüffen mit acht Treffern in Folge von auf 15:7 absetzten konnte. "In dieser Phase war unser Spiel katastrophal", sagte Mischok. Die zweite Halbzeit, die Spradow mit 16:12 für sich entschied, war dann für den HSG-Trainer "absolut in Ordnung". Dass es dann nicht zu mehr als 26:31 für seine Mannschaft reichte, führte Mischok auf den klaren Rückstand zur Halbzeit zurück. "Diese Hypothek war zu groß", sagte der HSG-Trainer.

Die frühe Vorentscheidung wurde von einer Zeitstrafe gegen Till Orgel (15.) eingeleitet. Denn ohne den bis dahin dreifachen Torschützen, war die HSG im Angriff ziemlich hilflos. Nach Arne Krögers Treffer zum 8:7, nutzte Uli Neumann einen Spradower Ballverlust zum 9:7 und Tim Wienkemeier ein Zeitspiel der HSG zum 10:7 für den VfL Mennighüffen. Bei den Gastgebern war in dieser Spielphase ein Rückzugsverhalten nicht feststellbar. Acht Tempogegenstöße beziehungsweise erweiterte Gegenstöße der Gäste, besiegelten im Grunde bereits zum Halbzeitpfiff der sicheren Schiedsrichter Eduard Alexy und Kai Zimmermann (Bergkamen/Hamm) Spradows Niederlage.

Nach dem Pausentee deckten die Gastgeber, die ohne die verletzten Björn Rollwitz und Frederik Iffland angetreten waren und ab der 36. Minute auf Dimitri Rausch verzichten mussten (Platzwunde am Kopf, nach Zusammenstoß mit Jonas Köster), noch offensiver gegen Arne Kröger und Marco Büschenfeld, sowie insgesamt aggressiver. Mit gleich zwei Treffern zum 12:19 eröffnete Spradow diesen zweiten Spielabschnitt. Doch der VfL Mennighüffen wusste auch die folgenden Tore-Doppel der HSG zu kontern, und zwar immer durch Shooter Kröger und Kreisspieler Malte Krause. Beide Mennighüffer trafen noch je vier Mal, nachdem sie in der ersten Halbzeit zu fünf Treffern (Kröger) beziehungsweise vier (Krause) gekommen waren.

"Jetzt waren wir wieder gleichwertig, wie auch in der Anfangsphase", klang HSG-Trainer Mischok angesichts der Vorstellung in Halbzeit zwei fast versöhnlich. Doch mehr als eine Resultatsverbesserung auf 23:28 beziehungsweise zum 26:31-Endstand, war für seine Mannschaft in der recht gut besuchten Bünder Siegfried-Moning-Sporthalle, nicht mehr drin.

Jetzt befindet sich die HSG Spradow nach vier Rückrundenniederlagen in Folge in der gleichen Situation wie zu Saisonbeginn: der Liganeuling muss eine Aufholjagd starten. "Jetzt kommen unsere Gegner", macht sich HSG-Trainer Mischok Hoffnung, dass die folgenden Spiele, gegen TSV Ladbergen und TuS 97 II, die "nötigen Big-Points" (Mischok) bringen, um nicht in den Abstiegsschlamassel abzurutschen. Sieger VfL Mennighüffen und ihr Trainer Zygfryd Jedrzej freuen sich indes auf das Heimspiel am Sonntag gegen Überflieger HTV Sundwig/Westig. Denn auf das Spiel gegen den Tabellenführer scheint der Zweite der Handball-Verbandsliga recht gut vorbereitet zu sein.

Spradow – Mennighüffen 26:31 (10:19)

HSG Spradow: Habbe, Gruss (23. bis 30. und 58. bis 60. Minute); Orgel (7), Theise (10/4), Volsdorf (3), Potthoff (2), T. Koebke (1), D. Langer (1), Rausch (1), Brockschmidt (1), Taubenheim, M. Langer, J.-F. Koebke,

VfL Mennighüffen: Triantafillou, Scheer (ab 31. Minute); Kröger (9), Krause (8), Büschenfeld (6/3), J. Köster (4), Neumann (2), Wienkemeier (2), Bolte, Daumann, Peitzmeier.

Zuschauer: 200.

Schiedsrichter: Eduard Alexy / Kai Zimmermann (Bergkamen/Hamm).

Siebenmeter: 4/4:4/3 (Büschenfeld scheitert an Gruss).

Zeitstrafen: 3 gegen Spradow (Orgel, Theise, J.-F. Koebke), 1 gegen Mennighüffen (Bolte).

Torfolge: 1:0, 1:2, 2:3, 4:3 (9. Minute), 5:4, 5:6, 7:7 (15.), 7:15 (23.), 8:15 (24.), 10:19 (30.), 12:21 (34.), 17:26 (47.), 20:26 (50.), 23:28, 26:31.

Nächste Spiele: Spradow am Sonntag, 1. März, 18 Uhr beim TSV Landbergen; Mennighüffen am Sonntag, 1. März, 17 Uhr gegen HTV Sundwig/Westig.

Schreibe einen Kommentar