„Wilde Sau“ macht Derby spannend

Die Prophezeiung von HSG-Torhüter Ralf Kurz ging am Ende nicht auf. Zwölf Minuten vor Schluss hatte der Spradower Schlussmann beim Stande von 24:25 gegen die HSG seine Teamkameraden motiviert und ihnen zugebrüllt: „Wir gewinnen dieses Spiel.“ Das daraus schließlich nichts wurde lag zum Einen daran, dass die Handballer aus dem Bünder Osten es in den entscheidenden Situationen verpassten, den wichtigen Ausgleich zu erzielen. „Es stand doch gefühlte zwei Stunden lang 24:25. Da muss einfach mal das Unentschieden her, damit das Spiel kippt“, ärgerte sich HSG-Trainer Pascal Vette nach dem Spiel über die vergebenen Chancen, als die Spradower es weder bei besagtem 24:25, noch beim 25:26 oder dem 30:31 kurz vor Ende ausglichen.

Zum Anderen machte vor allem in der Schlussphase Martin Glüer den Unterschied aus. Mit insgesamt zwölf Treffern war der Rödinghausener Goalgetter bester Spieler auf dem Feld und hielt vor allen in der Schlussphase mit seinen seinen Toren die CVJM-Führung. „Im Angriff sind wir in der zweiten Halbzeit schon stark an unsere Grenzen gegangen. Da war es gut, dass bei Martin die meisten Dinger drin waren“, zeigte sich Rödinghausens Trainer Michael Rieso hoch erfreut über die konzentrierte Offensiv-Leistung seiner Schützlinge. Diese war es nämlich, die die Wiehenhandballer nach einem verkorksten Start in die Partie (4:7) zurück ins Spiel brachte und den Rückstand in eine 10:7-Führung umwandelte. Doch nach dem 16:13-Pausenstand für den CVJM spielten die Rödinghausener, laut ihrem Coach, „wilde Sau“ , ließen die Vette-Sieben wieder Anschluss finden und die Partie hoch spannend werden. Nach dem 15:20-Rückstand der Spradower aus der 35. Minute fingen die HSG-Akteure an um jeden Ball zu fighten und agierten im Angriff konzentrierter, sodass der Rödinghausener Vorsprung kontinuierlich dahin schmolz, aber trotzdem nie vollkommen verloren ging. „Kämpferisch kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Für mich wäre ein Unentschieden für uns verdient gewesen“, hatte Pascal Vette nach dem Spiel doch noch lobende Worte für seine HSG übbrig und tröstete nach dem Spiel vor allem noch Gunnar Heise, der mit seinem vergebenen Heber eine Minute vor Ende den 31:31-Ausgleich verpasste und somit die 32:30-Vorentscheidung der Rödinghausener zustande kommen ließ, die sich nun auf das anstehende Topspiel gegen Minden III freuen dürfen. Rieso: „Da muss ich die Jungs nun noch zwei Wochen ruhig halten. Die sind jetzt schon heiß.“

HSG Spradow: Kurz, Oelgeschläger; Iffland (8), Kruse (7), Eikötter (n.e.), Mischok, Rausch (4), Sturhan (3), Heise (2), Overlack (3/2), D. Lager (1), M. Langer (2), Volsdorf.

Zuschauer: 500.

Siebenmeter: 4/3 (Kurz hält gegen T. Hellmann):4/2 (Overlack scheitert zweimal gegen Wende).

Torfolge: 0:1, 3:2, 7:4, 7:8, 7:10, 8:13(19.), 9:14, 10:16 (24.), 13:16 (HZ), 15:18, 15:20 (35.), 18:21, 21:24, 22:24 (47.), 24:25, 25:26, 25:29 (55.), 27:29, 27:30, 29:31, 30:31, 30:32, 30:33.

Team – Statistik

Schreibe einen Kommentar