Wenigstens kein Schnee

Hemer(sp). In der Tabelle ist der HTV Sundwig/Westig einsame Spitze. Auf der Beliebtheitsskala der anderen 13 Handball-Verbandsligisten dürften die Sauerländer allerdings ganz weit hinten rangieren. Die HSG Spradow verlor beim Mitaufsteiger am Freitag jedenfalls 19:35 (5:16).

Da reist man 140 Kilometer mit dem Bus an – und hat nicht den Hauch einer Chance. Die Anreise nach Hemer würde sich ein Großteil der Verbandsligisten vermutlich gerne schenken. Noch niemand hat beim HTV gewonnen. Immerhin wird man sich die weiten Auswärtsfahren künftig wirklich sparen können: Sundwig/Westig ist dem Rest der Liga weit entrückt und wird sich den Aufstieg kaum noch nehmen lassen. Die vollmundigen – und sehr selbstbewussten – Aussagen, die Sundwig vor der Saison zugeschrieben wurden, sie scheinen sich zu bewahrheiten.

Spradow wusste, dass es in Hemer keine Geschenke gibt, und hatte in der ersten Halbzeit einen schweren Stand. Der 40-jährige Torwart Matthias Kohl nagelte sein Tor in der ersten Halbzeit zu und ermöglichte der HSG nur zwei Treffer aus dem Spiel heraus. 5:0 stand es nach acht Minuten und spätestens beim 12:3 in der 22. Minute war der Drops gelutscht. »Schon um 20.10 Uhr wusste ich, dass das nichts mehr wird«, sagte Trainer Malte Mischok.

Immerhin nach dem 5:16 zur Pause hielt Spradow ein wenig mit. Bis zur 48. Minute und dem 15:24 blieb der Rückstand konstant bei neun Treffern, nach dem 16:27 gab es aber fünf Gegentreffer in Folge. Sundwig lief nun zahlreiche Gegenstöße. Die Spradower schauten nur hinterher und waren froh, als sie wieder im Bus saßen – immerhin hatte es am Freitag noch nicht geschneit. Einen Tag später wäre die Reise nicht mehr so problemlos verlaufen. Um 1.20 Uhr fuhr der Bus wieder am Vereinsheim auf den Parkplatz.

»Das war nicht nichts. Das war gar nichts«, sagte Mischok. »In der zweiten Halbzeit hatten wir phasenweise gut mitgehalten, aber dann spielen wir Harakiri und dann läuft dich eine Mannschaft wie Sundwig natürlich kaputt.«

HSG Spradow:Habbe, Rollwitz, Gruß (n.e.) – Brockschmidt (2), J. F. Koebke (5/4), Rausch (2), T. Koebke, Theise (5/3), M. Langer, D. Langer, Volsdorf (1), Potthoff (2), Iffland (1/1), Orgel (1).

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