Weltklasse schlägt Großenmarpe

Bünde (sp). Krise war gestern! Handball-Landesligist HSG Spradow ist nach dem fulminanten 30:27 (13:15)-Sieg gegen Titelfavorit TV Großenmarpe auch im dritten Spiel in Folge unbesiegt.

Es waren Superlative, denen sich Spieler, Fans und Trainer nach einer tollen zweiten Halbzeit bedienten. »Weltklasse«, jubelte Torben Sturhan am Samstagabend. Was folgte, war ein entspanntes Wochenende. »Jetzt kann ich mir in Ruhe das Derby anschauen und weiß schon vorher, dass wir nicht mehr Letzter aus dem Bünder Land sind«, sagte Trainer Malte Mischok. Besonders auf die Abwehr war Verlass. Großenmarpes Shooter Sven Töpelt wurde von der aggressiven Deckung nahezu aus dem Spiel genommen. Ein Sonderlob in der Defensive hatten sich die Zwillinge Malte und Daniel Langer verdient. Vorne brillierte Dimitri Rausch mit neun Treffer. »Rausch ist der bessere Töpelt«, frohlockte Abteilungsleiter Horst Mischok.
Im ersten Durchgang hatte Spradow noch das Nachsehen. Leichtfertige Ballverluste im Angriff erlaubten dem TVG Konter, die die Gäste eiskalt und blitzschnell vortrugen. Nach 1:0-Führung geriet die HSG ins Hintertreffen (8:10). Zwar glich Rausch beim 11:11 aus, in die Pause ging es jedoch mit einem 13:15-Rückstand. Mit einem kompakten Abwehrzentrum erarbeitete sich Spradow nach dem Wechsel viele Ballgewinne. Torben Sturhan schaffte beim 17:18 den Anschluss, ehe Alexander Scholz per Siebenmeter ausglich (36.). Selbst Zeitstrafen brachten Spradow nicht aus dem Konzept und auch Holztreffer von Jan-Frederic Koebke (Latte) und Scholz (Pfosten) ließen die HSG kalt. Nach einem Foul musste Sven Töpelt für zwei Minuten auf die Bank, Scholz verwandelte den Siebenmeter zur Führung – 19:18 (37.). Frederic Iffland (2) und Scholz bauten die Führung auf 22:18 aus. Hinten zog Torwart Björn Rollwitz Sven Töpelt endgültig den Zahn. Der Shooter warf einen Siebenmeter über das Tor. Zu diesem Zeitpunkt musste Spradow für 30 Sekunden sogar in doppelter Unterzahl spielen. Zwei Tore von Rausch und ein Treffer von Sturhan sorgten für das 25:20 (48.). Nach dem 30:25 gelang Großenmarpe nur Kosmetik. »In der ersten Hälfte haben wir uns das Leben schwer gemacht«, sagte Malte Mischok. »Da waren unnötige Fehler und wir haben versucht, die Spielzüge krampfhaft zu Ende zu spielen.« Mit der Abwehr war der Coach schon in Durchgang eins zufrieden: »Besser geht’s nicht.«

HSG: Rollwitz, Nolte (bei zwei Siebenmetern) – Iffland (6), Rausch (9), Schulz, Scholz (10/6), Heise, Overlack, Sturhan (3), M. Langer, D. Langer, Koebke (2).

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