Volsdorf-Gala für die Katz

Grund der Pleite: Ein Großteil des Spradower Teams präsentierte sich ziemlich indisponiert und wäre besser zu Hause geblieben. Das hätte auch beinahe geklappt, doch dummerweise willigten weder der Staffelleiter noch Lemgo in das kurzfristige Verlegungsgesuch der HSG Spradow ein. Zum Ärger von Trainer Malte Mischok: »Angesichts der Wetterlage wollten wir da nicht hinfahren. Die ganze Welt kann offenbar Spiele verlegen. Nur bei uns klappt das nie. Ich will das nicht weiter kommentieren, aber wir werden unsere Lehren daraus ziehen.«
Das Spiel in Lemgo war erst 15 Minuten alt, da hatte sich der Ärger von Mischok dermaßen gesteigert, dass er fast Schaum vorm Mund hatte. Denn die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns fanden seinen Gefallen nur bedingt. »Was die gepfiffen haben, war eine Unverschämtheit. Alles gegen uns«, zeterte Mischok. Vom 4:4 (7.) konnte sich Lemgo auf 10:5 (13.) absetzen. Mischoks Mannen kämpften sich dank reichlich Volsdorf-Toren und einem ebenfalls gut aufgelegten Frederic Iffland zur Pause auf 17:19 heran.
Nach dem Wechsel drehte ein kampfbereites Spradow mächtig auf, zeigte seine spielerische Klasse und glich beim 23:23 (37.) sogar aus. Es folgten fünf hundertprozentige Chancen, um selbst in Führung zu gehen. Doch Volsdorf fiel als Torschütze aus, weil offen gedeckt, und seine zwar überaus engagierten, aber wenig treffsicheren Teamkollegen versemmelten dickste Dinger. »Möglicherweise hätte ich einigen Spielern das Zielgebiet des Spielgeräts deutlicher erklären müssen. Der Ball gehört in den rechteckigen Raum zwischen den beiden Pfosten.«, dozierte Mischok in bestem Profesorenstil, freilich mit einem Hauch Sarkasmus in der Stimme.
Denn es war die entscheidende Phase des Spiels. Lemgo nahm die erfolglosen Versuche der Gäste mit ehrlicher Freude zur Kenntnis und nutzte nach minutenlanger Torflaute die erstbeste Chance, um selber wieder in Führung zu gehen und auf 30:25 (48.) zu enteilen. »Leider hatten auch unsere Torleute nicht ihren besten Tag erwischt. Wir haben ganz schön viele Tore von den Außenpositionen bekommen«, befand Mischok. Das letzte Aufbäumen verpuffte und die Lipper behielten die Punkte am Ende mit 35:30 am Ort. Spradow blieb nur noch die – ursprünglich unerwünschte – winterliche Rutschpartie gen Heimat.

HSG Spradow: Rollwitz/Nolte – Volsdorf (13), Iffland (6), Overlack (1), M. und D. Langer, Scholz (4/2), Morasch (2), Sturhan (1), Rausch (3).

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