Unnötig gezittert

Trainer Malte Mischok war das Zustandekommen des Pflichtsiegs egal. »Da fragt morgen keiner mehr nach«, sagte der Trainer. Seine Mannschaft gab die Partie in der letzten Viertelstunde grundlos aus der Hand. Gerade im Angriff fehlten Spradow plötzlich die Mittel. Dadurch ermöglichte die HSG den Hausherren ihr so geliebtes schnelles Spiel. »Lahdes zweite Welle ist glänzend«, lobte Mischok.
Auch zu Beginn tat sich seine Mannschaft schwer. Nach einer 5:3-Führung stand es eine gefühlte Ewigkeit 5:5. Erst nach zwei Treffern von Daniel Overlack und einem Tor von Daniel Langer setzte sich die HSG auf 8:5 (20.) ab. Der Bann war gebrochen. Bis zur Pause hielt das Polster – 13:10.
In der zweiten Halbzeit lief zunächst alles nach Plan. Der Favorit strahlte am Fuße des Lahder Kraftwerks seine Souveränität aus. Innerhalb weniger Minuten baute der Primus den Vorsprung auf 17:11 aus (36.). Beim 21:14 kurze Zeit später betrug die Führung sogar sieben Tore. Doch plötzlich fand die HSG gegen eine nun tief stehende und gut sortierte Lahder Abwehr keine Mittel mehr. Aus dem Rückraum entwickelte die HSG gar keine Durchschlagskraft. Hinzu kamen Abspielfehler und recht leidenschaftslose Abschlüsse. Die Gäste kamen heran – 20:23 (53.).
Einzig Torwart Björn Rollwitz verhinderte in dieser Phase Schlimmeres. Immer wieder entschärfte er Bälle von den Lahder Außen. Angepeitscht von ihrem Hallensprecher, der eine Sensation witterte, verkürzte Lahde weiter. Spradow gelang dagegen minutenlang kein Tor. Nach einem Fehlversuch von Torben Sturhan erzielten die Gastgeber den 22:23-Anschlusstreffer. Malte Mischok ließ auch in dieser Phase Rückraummann Alexander Volsdorf auf der Bank. »Er hatte in der ersten Halbzeit nicht überzeugt«, sagte Mischok. Die Eins-zu-eins-Situationen gegen robuste Lahder verpufften dagegen zumeist. Nachdem Lahde sogar die Chance zum Ausgleich hatte, musste eine Standardsituation her, um den Tor-Bann zu brechen: Kapitän Daniel Overlack erzielte vom Siebenmeterpunkt das erlösende 24:22. Der Sieg war in trockenen Tüchern, Manuel Taubenheim markierte noch das 25:22. »Wenn man 21:14 führt, ist es nicht unnormal, dass man etwas nachlässt«, sagte Malte Mischok.

HSG Spradow: Rollwitz, Beschorner (n.e.) – Iffland (2), Rausch (1), Koebke (3), Schulz (2), Sturhan (7/4), Taubenheim (1), Overlack (5/1), D. Langer (2), Volsdorf (2), Heise.

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