Training der besonderen Art
„Und zurück, dann aber flussabwärts, es sind insgesamt elf Kilometer“, ergänzt Kai Zobel vom Bünder Kanu- und Segelclub die Gedanken der Gäste, die, zehn an der Zahl, das Kajakfahren von ihm und seiner Kollegin Alexandra Gembruch erlernen sollen. „Es kann nicht schaden, mal über den Tellerrand seiner sportlichen Disziplin hinaus zu schauen, den sportlichen Horizont erweitern“, meint Trainer Beschorner. „Und Kajakfahren ist gut für Arm- und Rückenmuskulatur, somit gut für Handballer“, so der Spradower weiter. Vor einem Jahr trainierten die Handballer übrigens bei den Quernheimer Fechtern.
Etwas irritiert schaut Timm Eickötter bei der Trockenübung vor dem Kanclubgebäude, im Boot sitzend sein Paddel an. „Hat ja wirklich nicht viel mit einem Handball gemein“, scheint der Mannschaftskapitän zu denken. „Nicht zu tief einstechen, durchziehen und danach das Paddel zur anderen Seite führen, leicht mit der Hand drehen“. Alexandra Gembruchs Paddel-ABC scheint bei den Handballern anzukommen. Jedenfalls erhellen sich die Mienen, bis das Ein- und Aussteigen mit Hilfe eines über das Kajak gelegtem Paddel geübt wird. Bei dieser Kraft- und Beweglichkeitsübung zeigen sich ernsthafte Probleme. Prompt nimmt Thomas Beschorner Rückenkontakt mit der gemächlich fließenden Bünder Else auf, als er etwas später versucht, mit der erlernten Technik sein schmales Kajak zu entern. Doch dank Kai Zobels tatkräftiger Hilfe, findet der letzte Spradower Paddler den Weg elseaufwärts, mit dem Kajak.
Es ist nicht überliefert, ob die Paddeltour nach Ahle und zurück störungsfrei verlaufen ist, ob es beispielsweise noch weitere Wasserkontakte gegeben hat oder gar Muskulaturübersäuerungen aufgetreten sind. In jedem Fall wird sich am 12. September zeigen, wie weit das spezielle Arm- und Rückentraining Früchte getragen hat, wenn die HSG Spradow II zum Saisonauftakt bei der DJK Everswinkel antritt. „Für alle Fälle habe ich noch eine Trainingseinheit Wasserball angesetzt“, schmunzelt Trainer Thomas Beschorner, „wegen der rückenschonenden Teambildung“.