Torben Sturhan überragend
Für den HSG-Trainer ist es fast eine Gesetzmäßigkeit: „Wenn du oben stehst, hast du das Glück auf deiner Seite und gewinnst die engen Spiele.“ Besonders die Schlussphase des Duells zwischen Spradow und Großenmarpe war nichts für schwache Nerven. Zehn Sekunden vor Spielende bejubeln Großenmarpes Spieler und ihr Trainer Michael Thierauf, aus Lemgoer Zeiten bekannter Ex-Profi, das gerade erzielte 25:25; sie wähnen einen Punkt in der Tasche zu haben. Doch Spradow hatte in Person von Torben Sturhan noch einen Trumpf in der Hand – das hätten die Gäste wissen müssen. Spielmacher Sturhan, der in Halbzeit eins (14:12) bereits vier Treffer erzielt hatte, überwandt im zweiten Spielabschnitt, vom 15:12 bis zum 22:17, allein fünf Mal Großenmarpes guten Schlussmann Thorsten Lehmeier. Nach von Mischok in der neuntletzten Spielsekunde genommener Auszeit setzte sich Sturhan gegen die Manndeckung spielenden Großenmarper entscheidend durch und zog aus zehn Metern Entfernung ab. Zwei Sekunden vor Abpfiff bezwang er Lehmeier ein zehntes Mal. Der 26:25-Herzschlagsieg wurde postwendend bejubelt.
„Ich dachte nur: Draufhalten! Zum Ecke aussuchen war ja keine Zeit“, bekannte der Match-Winner. Dabei war sein Einsatz lange fraglich, denn er hatte von einem Infekt geschwächt in der Woche nicht trainieren können. „Dafür war Torbens Leistung heute sensationell“, freute sich Mischok für seinen Mannschaftskapitän.
Spradow tat sich insgesamt schwer, die gut eingestellte 6:0-Abwehr der Gäste zu überwinden. Allzu oft stand im TVG-Tor der Oberliga erfahrene Lehmeier einem Spradower Abschluss im Weg. Auf der anderen Seite konnten sich die Gastgeber auf ihren Björn Rollwitz verlassen. Der HSG-Torwart parierte unter anderem einen Siebenmeter von Sven Toepelt, wie auch mehrere Distanzwürfe des Gäste-Goalgetters. Dann scheitern von der Marke Daniel Overlack und Jan-Frederik Koebke an Lehmeier. Wenige Treffer waren an diesem Nachmittag in der Siegfried-Moning-Halle Programm.
Spradow führte 2:1 und geriet mit dem 4:5 in den einzigen Rückstand. Dann folgte immer eine zwei bis drei Tore große Führung. Nach Dimitri Rauschs Treffer zum 20:17 (46. Minute) verpasste es Spradow, den Sack zu schließen. Noch einmal legte Spradow beim 21:18 drei Treffer vor – Koebke erwischte Lehmeier auf dem falschen Fuß. Dann schloss Großenmarpe wieder auf, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen.
HSG Spradow: Rollwitz, Beschorner (n. e.); Brand (2), Taubenheim, Iffland (1), Sturhan (10/3), Heise (1), Rausch (3), D. Langer, M. Langer, Overlack, Volsdorf (5), J.-F. Koebke (4/3), Schulz (n. e.).