Tiefpunkt zu Weihnachten
Bielefeld(sp). Die Weihnachtszeit geht für die Handballer der HSG Spradow trostlos zu Ende. Der Verbandsligist verlor beim 23:27 (11:11) beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II auch das zweite eminent wichtige Kellerduell innerhalb von acht Tagen. Nach dieser Pleite feierte Spradow Weihnachten als Schlusslicht.
Nach einem guten Start gingen die Spradower mit 4:1 (7.) in Führung. »Wir haben das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten«, sagte Interimstrainer Julian Brandt nach seinem letzten Spiel. Doch eine Leistungssteigerung der Gastgeber sowie eine Zeitstrafe gegen Till Orgel sorgten dafür, dass die Partie beim 5:5 (14.) ausgeglichen war. »Wir haben uns nicht mehr ans Konzept gehalten«, haderte Brandt. Und doch war nach dem leistungsgerechten 11:11 zur Pause noch alles drin. »Das Unentschieden war immer noch völlig in Ordnung«, sagte Brandt.
Auch der Start in die zweite Halbzeit verlief zunächst ausgeglichen, wobei sich der TuS 97 leichte Vorteile erarbeiten konnte. Beim 19:16 (45.) setzten sich die Gastgeber erstmals auf drei Tore ab. Der Knackpunkt des Spiels – zumindest aus Sicht von Julian Brandt: »Wenn wir in der 45. Minute nicht vorne liegen, wird es für uns ganz schwer zu gewinnen. Da haben wir ein großes Problem vom Kopf her. und sind nicht gefestigt genug.«
Spradow kam zwar noch einmal auf 21:19 (49.) heran, doch mit der Einwechslung von Tim Schäfer-Nolte gelang TuS-Trainer Sven-Eric Husemann der entscheidende Schachzug. Schäfer-Nolte war nur regelwidrig zu stoppen. Für Dimitri Rausch war es die dritte Zeitstrafe – er sah die rote Karte. »Wir mussten Dimitri opfern«, wollte Brandt den mit zwei Zeitstrafen vorbelasteten Rausch nicht auf der Bank lassen. »Da hätte er uns auch nicht geholfen.« Die Folge war eine Überzahlsituation für Jöllenbeck und die Vorentscheidung dank eines Schäfer-Nolte-Doppelpacks zum 24:20 (53.).
Brandt versuchte mit einer Auszeit den Trend zu stoppen, aber das half genau so wenig wie die Tatsache, dass Marc Steinschmidt einen Siebenmeter verwarf. Insgesamt hatte Jöllenbeck II drei Marken ausgelassen, aber hieraus wusste Spradow kein Kapital zu schlagen. »Das war vielleicht technisch nicht das schönste Spiel, aber wir haben alles gegeben und super gekämpft. Wir haben uns die Punkte verdient«, sagte Husemann. Bei Brandt war nach dem letzten Spiel als Interimscoach die Enttäuschung dagegen groß: »Das ist extrem bitter. Wir haben zu wenige Tore geworfen und in der entscheidenden Phase hat jeder zwei, drei Fehler gemacht, die zu leichten Toren für den Gegner führten.«