Brandt-Selbstkritik zum Abschied

Bünde(BZ). Halbzeit im Handball: Kurz vor Weihnachten ist am Wochenende der letzte Hinrundenspieltag über die Bühne gegangen. Richtig Grund zur Freude gab es dabei zwar nur bei der SG Bünde-Dünne, doch auch beim CVJM Rödinghausen kann man mehr als zufrieden sein. Ganz anders als bei der HSG Spradow. Vette ist zufrieden

Jede Serie geht zu Ende. Verbandsligist CVJM Rödinghausen hat am Samstag auf den Tag genau zum ersten Mal seit drei Monaten verloren. Das ändert allerdings nichts daran, dass Rödinghausen eine hervorragende Hinrunde gespielt hat und als Tabellenzweiter hinter Spitzenreiter VfL Mennighüffen in das neue Jahr geht. Trainer Pascal Vette war jedenfalls stolz auf sein Team. »Unsere Hinserie kann sich sehen lassen. In eigener Halle haben wir eine makellose Bilanz.« Unter anderem besiegte der CVJM mit Mennighüffen den Spitzenreiter. Die Auswärtsbilanz kommt dagegen eher durchwachsen daher. Die Erfolge in Spradow und bei Jöllenbeck II waren bei einem Blick auf die Tabelle Pflichtsiege. Überraschend ist in der Fremde letztlich nur der 32:21-Sieg beim TSV Hahlen gewesen. Mit Möllbergen, Steinhagen und Harsewinkel gab es dagegen gegen drei Teams Niederlagen, die im Verfolgerfeld einzuordnen sind. »Mit Möllbergen und Steinhagen haben wir zum Auftakt der Rückserie sicherlich noch Rechnungen offen«, sagte Vette, der zunächst aber am 10. Januar bei seinem Kumpel Dennis Eichhorn und der HSG Porta antreten muss – auswärts. Bis dahin kann sich Rödinghausen noch über eine tolle Hinrunde freuen. Da auch LIT II (29:34 in Hahlen), Steinhagen (22:23 in Porta) und überraschend auch Möllbergen (31:31 gegen Hörste) punkte liegen ließen, bleibt der CVJM alleiniger Zweiter. »Der spielfreie VfL Mennighüffen konnte am Samstag in Ruhe die Füße hochlegen und sich freuen«, sagte Vette.

Mühlbrandt putzt

Die TSG Harsewinkel putzt den CVJM Rödinghausen mit 36:31 und Manuel Mühlbrandt wischt die Halle. Im Falle eines Sieges hatte der Trainer versprochen, zwei Monate lang den Reinigungsdienst zu übernehmen. Das setzte beim Verbandsligisten Kräfte frei. Vor der Partie wurden Süßigkeiten an die Zuschauer verteilt und auch auf dem Parkett betrieb Harsewinkel Wiedergutmachung für zuletzt schwache Leistungen. Jetzt muss Mühlbrandt sein Versprechen einlösen und in den nächsten zwei Monaten die Halle vom Harz reinigen. Diesen Preis zahlt der Trainer gerne: »Das ist kein Problem. Die Punkte sind nämlich enorm wichtig für uns. Außerdem sind ja jetzt erstmal Weihnachtsferien.«

Brandts Abschied

Julian Brandt ist Realist. »Alle sagen immer, wie gut ich das mache, aber ich habe auch nur zwei Punkte geholt. Das ist zu wenig«, stellte sich der Interimstrainer des Verbandsligisten HSG Spradow nach seinem letzten Spiel auf der Bank vor das Team. Ein erstaunlicher Satz für einen, der gerade einmal so alt ist die meisten Spieler und nur durch mehrere Kreuzbandrisse seine Laufbahn als Spieler beenden musste. Die 23:27-Pleite beim bisherigen Schlusslicht Jöllenbeck II, mit dem Spradow die Plätze tauschte, bezeichnete Brandt als »extrem bitter«. Und dann holte mit TG Hörste das erste Team auf einem Nichtabstiegsplatz auch noch ein 31:31 gegen den TuS Möllbergen, der Spradow vor wenigen Wochen noch aus der Halle geworfen hat. Es wird schwer für Spradow, den Klassenverbleib noch zu realisieren. »Wir hätten die beiden Kellerduelle nicht verlieren müssen – und dürfen. Jetzt muss ein Lauf in der Rückserie her«, sagt Brandt, der froh ist, dass in dieser Woche mit Markus Hochhaus ein neuer Trainer übernimmt. »Vielleicht kann er noch etwas mehr aus der Mannschaft herausholen und für neue Impulse sorgen. So ist die Situation extrem ernüchternd. Da tut ein neuer Trainer gut, nur so hat man noch eine kleine Chance.« Brandt wird nicht zurück in die Rolle des Co-Trainers gehen, wird aber dennoch in die Halle kommen. Auf dem Feld stehen einige seiner besten Freunde. »Um so mehr geht die Situation ans Herz«, sagt Brandt, der sich nun »in Ruhe überlegen« will, wie es mit ihm weiter geht.

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