Sturhan macht es spannend
Spannender hätte es Spradows Torben Sturhan nicht machen können. Zehn Sekunden vor dem Abpfiff schnappte er sich den Ball und trat beim Stand von 25:26 zum Siebenmeter an, den Daniel Overlack herausgeholt hatte. Doch Gadderbaums Keeper parierte. Heises Glück war, dass der Ball nach vorne abprallte und er eine zweite Chance bekam. Diese nutzte er eiskalt und traf fast mit dem Abpfiff doch noch zum 26:26-Endstand.
»Der erste Punktverlust in heimischer Halle ist meine geringste Sorge. Viel mehr ärgert mich, dass wir mit 21:19 führen und dann gleich vier Mal in Folge verwerfen. Wenn wir diese Dinger rein machen, ist das Spiel für uns gelaufen«, sagte Trainer Malte Mischok. Da die Tore aber nicht fielen, musste die HSG lange zittern. Nachdem die Gäste sogar zum 22:22 ausgeglichen hatten, kam es für die Spradower noch schlimmer. Daniel Overlack verwarf einen Siebenmeter, der Gegenzug führte zum 22:23-Rückstand. Besser sah es für die Hausherren auch zwei Minuten vor dem Ende nicht aus, als sich Alexander Volsdorf eine Zwei-Minuten-Strafe abholte. Doch in Unterzahl blieben die Gastgeber dran und kamen so zum 26:26.
In den ersten zehn Minuten der Begegnung hatte es auch danach nicht ausgesehen. »Wir sind nur sehr schwer in Gang gekommen«, wusste auch Mischok. Der Beleg dafür: Die Spradower gerieten mit 0:3 ins Hintertreffen, ehe sie nach 9:02 Minuten den ersten Treffer durch Alexander Volsdorf verzeichnen konnten. Bis dahin hatte sich aber auch Gadderbaum nicht mit Ruhm bekleckert und selbst auch fast neun Minuten benötigt, um diesen Vorsprung herauszuspielen. Dass die Partie stockte, lag allerdings nicht nur an den Spielern. So musste die Partie einige Minuten unterbrochen werden, nachdem die Matten hinter dem Tor von HSG-Keeper Björn Rollwitz einige Male umgefallen waren. Auf die Matte ließen sich die Spradower danach aber nicht legen. Zwar landeten sie aufgrund der harten Spielweise der Gäste ein ums andere Mal auf dem Parkett und gingen in Hälfte eins nur beim 4:3 in Führung. Doch abschütteln ließen sie sich nicht. »Dank unserer Deckung stand es zur Pause nur 10:11. Mit unserer Angriffsleistung in der ersten Halbzeit hätten wir schon viel deutlicher zurückliegen müssen«, sagte Mischok.
Besser wurde es in der Offensive nach dem Wechsel. »Da sind wir endlich besser zum Zug gekommen. Dafür waren wir nicht mehr so konsequent in der Defensive«, sagte der Übungsleiter. Nun trafen die Spradower bereits nach 1:45 Minuten und drehten den Rückstand in eine zwischenzeitliche 15:13-Führung. Aber wie im ersten Durchgang blieb auch die Eintracht dran. So entwickelte sich doch noch eine interessante Begegnung, die nun auch einem Spitzenspiel gerecht wurde.
Als gerecht empfanden am Ende auch die beiden Trainer das Unentschieden. »Alles in allem ist das Ergebnis so in Ordnung. Wir haben in der zweiten Halbzeit mit 16 Toren in der Offensive gut agiert. 15 Gegentreffern sind aber etwas zu viel«, resümierte Malte Mischok. Sein Gegenüber Mattias Foede sah seine Mannschaft dagegen etwas näher am Sieg. »Ich bin dennoch mit dem Punkt zufrieden. Die Einstellung hat bei uns wirklich gestimmt. Mehr kann ich von meinen Spielern nicht verlangen. Man hat aber gemerkt, dass der Respekt bei beiden Mannschaften groß war«, sagte Gadderbaums Übungsleiter.
HSG Spradow: Rollwitz, Oelgeschläger (n.e). – Iffland (4), Rausch (2), Koebke, Sturhan (1/1), Morasch (4), Heise (4), Overlack (2/1), Volsdorf (9), Brand, M. Langer, D. Langer.