Spradows Tiefpunkt

Es ist ein Spiegelbild der vergangenen drei Spiele. Wie schon in Großenmarpe und im Topspiel gegen Oberlübbe findet Spradow nicht zu seinem Spiel. Zur Pause liegt die HSG analog zum Duell mit Oberlübbe mit acht Toren hinten, startet dann zaghaft eine Aufholjagd und kommt am Ende schon wieder nicht für den Sieg in Frage.

Malte Mischok sitzt ernüchtert auf der Bank und hält sich die Hände vors Gesicht. Seine Spieler trauern dem deutlichen Rückschlag im Aufstiegsrennen ebenfalls mit hängenden Köpfen hinterher. Spradow ist nach dem 26:26 im Verfolgerduell EURo gegen Detmold/Hiddesen nur noch Dritter und drei Punkte zurück. Bei Gadderbaum läuft es nach dem Kantersieg gegen Detmold dagegen wie am Schnürchen. »Wir haben alle Spradower aus dem Spiel genommen, das war wirklich fantastisch«, stimmt Trainer Matthias Foede Lobeshymnen auf sein Team an.

Spradow verliert das Spiel in den ersten zwölf Minuten. In der Abwehr packt die HSG wieder nicht energisch zu, die Torhüter haben erneut einen rabenschwarzen Tag erwischt. Die Folge: ein 0:3 nach fünf Minuten. Und Besserung ist nicht in Sicht. Zwar verkürzt Gunnar Heise zum 1:3, doch vorne werfen die Gadderbaumer Gegenspieler Björn Rollwitz und Sven Nolte die Bälle nur so um die Ohren, auch wenn Rollwitz zumindest in einem Siebenmeter-Duell Sieger bleibt. Nach zwölf Minuten steht es 1:7. Und Malte Mischok zieht die Reißleine. Auszeit. Besserung gibt’s nur bedingt. Frederik Iffland und Torben Sturhan verkürzen auf 3:7, aber dann kommt die Gadderbaumer Angriffsmaschine wieder auf Touren. Mischok, der nun Torben Sturhan auf der Mitte spielen lässt, hat das muntere Torhüterwechseln begonnen.

Es hilft alles nichts. Bis zur Pause verdoppeln die Gäste ihre Führung – 8:16. Bis zum 12:20 bleibt alles beim Alten, dann fliegen beim Stand von 13:21 gleich zwei Gadderbaumer für zwei Minuten vom Feld.

Spradow wittert jetzt Morgenluft. Manuel Taubenheim und Gunnar Heise verkürzen auf 15:21. Ein weiterer Gadderbaumer sieht eine Zeitstrafe, für wenige Momente hat die HSG dreifache Überzahl. Und trotzdem fällt das 15:22. Jetzt kassiert auch Spradow einige Hinausstellungen und kommt nur beim 18:24 (46.), 22:26 (56.) und beim 24:28-Endstand auf vier Tore heran. In den Momenten, in denen die Chance da ist, noch einmal deutlich zu verkürzen, versagen die Nerven. Manuel Taubenheim, Gunnar Heise und Alexander Volsdorf verballern in entscheidenden Situationen. »Das war eine Traumleistung – genau so gut wie gegen Detmold«, sagt Foede. »Die Stimmung ist Bombe.« Bei der HSG Spradow allerdings nicht mehr.

HSG Spradow:Rollwitz, Nolte (im Wechsel) – Taubenheim (3), D. Langer, M. Langer (1), Sturhan (2), Volsdorf (3), Heise (4), Iffland (4), Koebke (3), Overlack (4/3), Hense (n.e.).

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