Ein Vorteil, der keiner mehr ist

Konsterniert hockten Spieler und Trainer der HSG Spradow nach der verdienten 24:28–Niederlage gegen die HSG EGB Bielefeld am Spielfeldrand und mussten die dritte Niederlage in Folge erst einmal verkraften. „Jeder weiß eigentlich, woran es gelegen und was man falsch gemacht hat“, beschrieb Teammanager René Grohmann die Stimmung nach dem Spiel. „Die Aggressivität und Einstellung in der Abwehr stimmten vor allem zu Beginn einfach nicht. Wir haben nur zugeschaut, wie Bielefeld die Tore gemacht hat und selber nichts davon umgesetzt, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten“, so Grohmann. „Malte Mischok hat genau das in der Halbzeit angesprochen und phasenweise hat die Mannschaft im zweiten Durchgang gezeigt, dass sie es kann. Dann bekommen wir aber in einer 6:4-Überzahlsituation ein Gegentor, was eigentlich überhaupt nicht geht“, bilanziert der Teammanager. Dass die HSG am kommenden Sonntag bei der abstiegsbedrohten HSG Löhne-Obernbeck antreten muss, spielt für Grohmann nur eine untergeordnete Rolle: „Löhne steht mit dem Rücken zur Wand, auch das wird ein superschweres Spiel für uns. Für die Jungs ist es jetzt wichtig, schnell ein Erfolgserlebnis zu haben. Wir werden im Training hart daran arbeiten, dass uns das in Löhne gelingt.“

Beim Verbandsligisten CVJM Rödinghausen ist es seit einigen Wochen guter Brauch, die Heimpartien nicht mit höchster Konzentration abzuspulen. War der Auftritt gegen den Tabellenletzten TuS Brockhagen mit 26:28-Toren schon ziemlich daneben gegangen, so sah Rödinghausens Sportlicher Leiter Michael Rieso mit der 20:25-Niederlage gegen den VfL Mennighüffen eine Steigerung ins Negative gegenüber dem Heimspiel davor. Nunmehr stehen beim CVJM vier Heimniederlagen vier Auswärtserfolgen gegenüber. Da konnte auch Teilzeittrainer Wolfgang Prüm bei seinem Debüt als Coach nicht viel ausrichten. Von Anfang an lief das Offensivspiel des Tabellenvierten vom Wiehen unrund. Allein in den ersten 19 Minuten wurden neun missglückte Aktionen, darunter drei Pfostentreffer, registriert. Prüms Anweisungen in der ersten Auszeit verpufften so ziemlich. Jedenfalls wurde Georgios Triantafillou im Mennighüffer Tor weiterhin von den Rödinghauser Schützen warm geworfen. Über 20 verunglückte Aktionen verhinderten eine bessere Ausbeute als insgesamt magere 20 Treffer. „Mennighüffen hat von unseren Fehlern gelebt“, konstatierte Wolfgang Prüm nach dem verlorenen Spiel um Platz drei, was den Sachverhalt nur zur Hälfte trifft. Der personell dezimierte VfL Mennighüffen steckte auch die frühe Verletzung von Henrik Bolte gut weg und überzeugte mit einer geschlossenen Mannschaftsleitung seinen Trainer Frank Käber, für den dieser Sieg fraglos ein „verdienter“ war.

Kam der CVJM Rödinghausen zu keinem Zeitpunkt für einen Punktgewinn infrage, so hätte die SG Bünde-Dünne im Landesliga-Duell mit dem TV Werther einen Zähler in der eigenen Halle behalten können. Doch scheiterte Tobias Paffrath in letzter Sekunde von der Strafwurfmarke, wie auch Mannschaftskamerad Tom-Niklas Koch zweimal zuvor; es blieb beim 27:28 für den TV Werther. Kleiner Trost für den Fehlschützen: das Spiel wurde im Grunde schon viel früher verloren, gut ablesbar an den Zwischenständen von 13:18, 16:23 und 25:28. Als es dann der TV Werther selbst von der Strafwurfmarke nicht schaffte, den 29. Treffer zu erzielen, konnte das Wittemeier-Team noch bis auf einen Treffer aufschließen.

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