Spradow trotzt der Verunsicherung
Die Verunsicherung war spürbar. Trainer Malte Mischok stellte fest, dass »die beiden Niederlagen nicht spurlos an uns vorbei gegangen sind. Gerade den 19- und 20-jährigen Spielern war die Nervosität anzumerken«, sagte Mischok. So nahm der Coach seine routinierten Spieler in die Pflicht. »Torben Sturhan als dienstältester Spieler sollte vorausgehen und hat diese Aufgabe gut gelöst«, sagte der Trainer. Zusätzliche Stabilität gewann das Spradower Spiel durch Timm Eikötter aus der Reserve als Rechtsaußen.
Der Start ins Spiel gegen Hartum war nervös. Nach einer 1:0- und 2:1-Führung gingen die Gäste beim 3:2 das erste Mal in Führung. Es sollte zwar der einzige Spradower Rückstand im gesamten Spiel bleiben, unter Dach und Fach war der 15. Saisonsieg aber erst sechs Minuten vor Spielende. Dafür war in erster Linie eine schlechte Wurfquote verantwortlich. »13 Fehlversuche sind erschreckend«, stellte Malte Mischok so auch hinterher fest. Gerade in der ersten Halbzeit ließ seine Sieben dabei beste Torgelegenheiten aus, auch wenn die Spradower frei durch waren, brachten sie den Ball nicht im Tor unter.
Aus dem besagten 2:3-Rückstand machte die HSG durch Tore von Julian Brandt und Gunnar Heise aber dennoch wieder eine 4:3-Führung. Nach 17 Minuten stand es 6:5, wenig später dann 8:5 und 9:6 (23.). Frederik Iffland sorgte mit dem 10:6 erstmals für eine Vier-Tore-Führung, Hartum kam jedoch wieder auf 9:10 heran und erzielte in der 30. Minute sogar den Ausgleich. Immerhin konnte Brandt mit dem 11:10 kurz vor der Sirene noch die Pausenführung retten. Gleich nach Wiederbeginn tat sich Spradow zunächst schwer und musste den erneuten Ausgleich hinnehmen. Julian Brandt mit zwei verwandelten Siebenmetern sorgte dann aber für das 13:11. In dieser Phase brachte Malte Mischok den angeschlagenen Eduard Morasch ins Spiel. »Er tut der Mannschaft gut«, sagte Mischok. Morasch erwies sich im Angriff als Ideengeber und agierte in der Abwehr als vorgezogener Spieler. Allerdings ging Mischok mit dem Einsatz des ehemaligen Spenger Regionalliga-Spielers ein hohes Risiko. Schließlich hat sich Morasch in dieser Saison schon zweimal die Schulter ausgekugelt und ist immer noch angeschlagen.
Über 14:12 erarbeitete sich Spradow nun ein größeres Polster und führte beim 16:13, 17:14 und 18:15 jeweils mit drei Toren. Mario Mylius, der laut Mischok »eine exzellente Leistung« ablieferte, und Timm Eikötter mit dem 20:15 in der 51. Minute brachten Spradow dann erstmals mit fünf Toren in Führung. Das Spiel drohte nach zwei Gegentreffern innerhalb kürzester Zeit noch einmal zu kippen, doch nach dem 18:20 machten Daniel Overlack per Siebenmeter, Torben Sturhan, Gunnar Heise und Frederik Iffland mit dem 24:18 (55.) alles klar.
»Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir Hartum niederkämpfen müssen. Und genau das ist meiner Mannschaft gelungen«, freute sich Trainer Malte Mischok, der nach den Niederlagen zuvor »viel Aufbauarbeit leisten musste«. Nun ist Spradow aber wieder zurück in der Spur.
HSG Spradow: Rollwitz, Oelgeschläger – Mylius (5), Schulz, Sturhan (5), M. Langer, Morasch (1), Heise (3), Overlack (2/1), Brandt (5/4), D. Langer (1), Eikötter (2), Iffland (3).