Spradow tanzt ersten Siegerreigen
Bünde. Acht Mal probiert, und es ist (fast) nichts passiert. Jetzt am neunten Spieltag der laufenden Saison ist beim Handball-Verbandsligisten HSG Spradow endlich der Knoten geplatzt. Ausgerechnet gegen die bis dahin unbesiegte LIT Handball NSM II gelang es den Spradowern, nach einer nur mäßigen ersten Halbzeit und einer enormen Leistungssteigerung danach, zunächst den 13:16-Pausenrückstand mit 16:16 auszugleichen, um dann einen letztlich verdienten 28:26-Erfolg herauszuspielen.
"Heute hat die Abwehr den Charakter gezeigt, der Spradow in der letzten Saison erfolgreich werden ließ", freute sich Julian Brandt nach dem Schlusspfiff der nicht immer sicheren Schiedsrichter Schellhase und Stoller aus dem Handballkreis Gütersloh. Kritik am Schiedsrichter-Duo brachte HSG-Interimscoach Brand eine gelbe Karte ein, seinem Gegenpart, LIT-II-Trainer Sebastian Hanf, sogar eine Zeitstrafe. So geschehen in der zweiten Halbzeit, als das Spiel des Tabellenletzten gegen den Zweiten vor rund 100 Zuschauern in der Siegfried-Moning-Sporthalle endlich an Fahrt aufnahm – aus Sicht der HSG Spradow.
In nur drei Minuten egalisierten Daniel Langer (Nachwurf vom Kreis), Torwart Daniel Habbe (vom eigenen Gehäuse ins leere Gästetor) und Daniel Danowsky (von der Siebenmetermarke) den 13:16-Halbzeitstand. Anschließend wogte das nun offene Spiel hin und her. Spradow legte ein 20:17 vor, dann folgte ein 20:21-Rückstand und die erneute Spradower Führung durch zwei Danowsky-Treffer und Peitzmeier zum 23:21. Und wieder konterte LIT II. Der Gast führte in der 51. Minute mit 25:23, zu einem Zeitpunkt, an dem Spradow schon mehrere Spiele endgültig in den Sand gesetzt hatte.
So nicht am Samstagabend. Weil die teiloffensive HSG-Abwehr in Halbzeit zwei einen guten bis sehr guten Part spielte, vor einem Daniel Habbe im Tor, der mit acht Großtaten aufwartete, und im Angriff sich Julian Peitzmeier mit sechs Treffern erstmals durchbiss. Daniel Danowsky führte immer noch glänzend Regie, und Daniel Overlack als Ersatz für Till Orgel spielte gar nicht so wie einer aus dem zweiten Glied. Der Routinier hatte zwar schon ein Spiel in der Reserve in den Beinen, er ebnete trotzdem in der 57. Minute mit seinem dritten Torerfolg zum 26:25 endgültig den Weg zum ersten Saisonsieg der HSG Spradow. Begünstigt durch zwei Fahrkarten der LIT-Spieler Schmitz und Lugosi, machten Peitzmeier mit dem 27:25 und noch einmal Overlack mit dem 28:26 den Sack zu.
"Die Mannschaft ist erstmals so richtig geschlossen aufgetreten, hat gekämpft und sich den Sieg verdient", lobte Interimstrainer Julian Brandt. Dank der 38:19-Schützenhilfe des CVJM Rödinghausen in Jöllenbeck hat Spradow die rote Laterne an den TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck II abgegeben.
Spradow – LIT NSM II 28:26 (13:16)
HSG Spradow: Habbe (1), Giese (22. bis 30. Minute); Iffland (3), Danowsky (8/4), P. Rausch (1), Peitzmeier (6), D. Langer (3), Overlack (4), Potthoff (2), Volsdorf, M. Langer, Strakeljahn, Hohnsträter (n. e.),.
LIT Handball NSM II: Körtner, Born (31. bis 38. Minute); Finke (4), Schmitz (6), Weber (3), Gerling (3), Büsking (3/2), Vieregge (5), Lugosi (2), Beining, Hampel.
Siebenmeter: 5/4 (Danowsky scheitert Körtner):4/2 (Büsking scheitert an Habbe, Schmitz trifft den Pfosten).
Zeitstrafen: 6 gegen Spradow (M. Langer 3, Danowsky, Iffland, Strakeljahn), 6 gegen LIT II (Schmitz 2, Vieregge 2, Lugosi, Hampel).
Rote Karte: M. Langer (41.), dritte Zeitstrafe.
Schiedsrichter: Christian Schellhase/Sven Thomas Stoller (SG Neuenkirchen/Varensell).
Zuschauer: 100.
Torfolge: 1:0, 2:1, 2:3, 3:3 (9. Minute), 3:5, 5:7 (14.), 6:10, 10:14 (26.), 13:16 (30.), 16:16 (34.), 20:17, 20:21 (44.), 23:21, 23:24, 25:25 (55.), 27:25 (58.), 28:26.
Nächstes Spiel: Samstag, 28. November, 19.15 Uhr bei der HSG Hüllhorst.