Spradow setzt auf die Jugend

Eilig hat es Mischok mit diesem Vorhaben allerdings nicht. »Wir wollen da gar nichts übers Knie brechen. Wir gehen bewusst den Weg, auf junge Spieler zu setzen.« Mit Frederic Iffland, Dimitri Rausch, Sören Schulz, Lukas Wittig und den Zwillingen Malte und Daniel Langer sind in den vergangenen zwei Jahren fünf Eigengewächse in die erste Mannschaft gekommen. »Es wäre ja sträflich die gute Jugendarbeit zu vernachlässigen und diesen talentierten Spielern auswärtige Akteure vor die Nase zu setzen«, sagt HSG-Vorsitzender Horst Droese. Und Horst Mischok pflichtet ihm bei: »Unsere gute Jugendarbeit zahlt sich aus. Auf Dauer werden wir damit Erfolg haben. Im A-Jugend-Kader der vergangenen Oberliga-Saison haben wir große Qualität.« Gerne hätte der Abteilungsleiter auch noch Jan-Frederic Koebke und Nikolas von der Heyden in das Bezirksliga-Team integriert, beide sind allerdings für ein Jahr im Ausland.
So hat sich die HSG Spradow auch um auswärtige Spieler bemüht. Vom niedersächsischen Landesligisten TV Bohmte kommt Alexander Volsdorf, der bis Oktober allerdings noch verletzt ausfällt. Der 25-Jährige ist auf allen Rückraumpositionen, bevorzugt aber links, einsetzbar. »Er ist ein Mann für die einfachen Tore aus der zweiten Reihe, aber auch wertvoll für die Abwehr«, sagt Pascal Vette über ihn.
Sören Schulz ist ein Bünder, der in der A-Jugend des TuS Jöllenbeck spielte, und nach einer langwierigen Verletzung zuletzt für den CVJM Rödinghausen auflief. Er soll nach und nach in die Rolle von Sebastian Flechtner schlüpfen, der die HSG nach einer starken Saison schon wieder verlassen hat. »Sören ist sehr ehrgeizig und hat die Erwartungen schon übertroffen.«
Einen »Oldie« hat die HSG für die Position zwischen den Pfosten verpflichtet: Ralf Kurz. Schon nach wenigen Wochen hat »er eine absolute Führungsrolle übernommen«, sagt Vette über den Zugang aus Nordhemmern/Mindenerwald. »Er hält zwar nicht so spektakulär wie Dirk Bartz, macht das aber mit seiner unglaublichen Erfahrung wett.« Vierter Zugang ist Lukas Wittig aus der eigenen A-Jugend, die »wir einfach nicht übergehen können«.
Bleiben die Routiniers im Team: Torben Sturhan, Malte Mischok, Heiko Rullkötter und Andreas Kruse zählen in Spradow schon zum Inventar. In den vergangenen zwei Jahren erlebten diese arrivierten Spieler in Spradow keine guten Zeiten, denn auch die vergangene Saison, die erste nach dem Abstieg, bezeichnet Vette »nicht als zufriedenstellend, da wir einfach nicht konstant genug waren«. Torben Sturhan zum Beispiel habe allerdings mittlerweile wieder einen »Schritt in die richtige Richtung gemacht«. Rullkötter zieht es im Oktober aus beruflichen Gründen nach Bremen. Er wird also nur noch während des Ausfalls von Alexander Volsdorf zur Verfügung stehen. »Für den Verein ist das ein großer Verlust«, sagt Vette, der damit ab Oktober einen 14er Kader hat. »Der ist groß, aber wir haben eine gesunde Konkurrenzsituation im Team.«
Mit den jungen Spielern hat Spradow nun einige frische Akteure, die den Arrivierten Druck machen. Und vielleicht klappt es mit dieser Mischung ja in absehbarer Zeit mit dem Wiederaufstieg. Träumen ist erlaubt.

HSG-Steckbrief

Abgänge: Sebastian Flechtner (Studium in Göttingen), Maik Tacke (VfL Mennighüffen II), Dirk Bartz (SG Bünde-Dünne).

Zugänge: Alexander Volsdorf (TV Bohmte), Lukas Wittig (eigene A-Jugend), Sören Schulz (CVJM Rödinghausen), Ralf Kurz (LIT Nordhemmern/Mindenerwald II).

Kader: Ralf Kurz, Nils Oelgeschläger -Torben Sturhan, Daniel Langer, Dimitri Rausch, Malte Lange, Lukas Wittig, Alexander Volsdorf, Frederic Iffland, Daniel Overlack, Heiko Rullkötter, Gunnar Heise, Malte Mischok, Andreas Kruse, Sören Schulz.

Trainer: Pascal Vette (34/im zweiten Jahr).

Saisonziel: Besser als Platz sechs abschneiden.

Titelfavorit: CVJM Rödinghausen.

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