Spradow macht den Weg frei
Dank des Spradower Sieges an der Olafstraße in Minden durfte der CVJM Rödinghausen schon gestern Abend den Meistertitel feiern. Spradow hat Vereinsmitglied Michael Rieso, Trainer des CVJM, also einen großen Gefallen getan. Als Belohnung ließ Rieso für seinen alten Club ein 50-Liter-Fass springen. »Das ist ja wohl auch das Mindeste«, scherzte Vette. Direkt nach Schlusspfiff erkundigte sich Rieso telefonisch bei Vette nach dem HSG-Resultat. Das Bier hatten sich seine Spieler allerdings auch verdient. In Minden zeigte Spradow über 60 Minuten lang seine beste Saisonleistung. Gegen die Mindener Drittvertretung legte die HSG los wie die Feuerwehr. Über 4:0 ging es zum 8:1-Zwischenstand. »Entgegen unserer sonstigen Gepflogenheiten haben wir dieses Mal von Anfang an Gas gegeben«, sagte Vette. Zur frühen Anwurfzeit 11.15 Uhr war Spradow im Gegensatz zu den Hausherren hellwach. Minden gelang in den ersten zehn Minuten nur ein Treffer per Siebenmeter. Spradows starke Leistung war gestützt auf eine bärenstarke Abwehrleistung und einem richtig gut aufgelegten Torwart Ralf Kurz. Die Mindener mussten sich derweil schon während der ersten Halbzeit Standpauke um Standpauke von Trainer Dietmar Molthan anhören. »Wenn ihr nicht spielen wollt, könnt ihr euch gleich auf die Tribüne setzen«, rief Molthan seinen Spielern zu. Doch die wollten sich trotz des gepfefferten Donnerwetters am Sonntagmorgen nicht so richtig reinhängen. »Bei uns hat aber auch alles gepasst«, stellte Pascal Vette fest. Durch die 3-2-1-Deckung der Mindener marschierte Spradow durch wie ein Messer durch die Butter. »Ein großes Hindernis war die Abwehr nicht«, stellte Pascal Vette fest. Nach einem winzigen Durchhänger Mitte der ersten Halbzeit, als die Hausherren auf 5:9 verkürzt hatten, drehte Spradow wieder auf und setzte sich zur Pause über 14:7 und 16:8 auf 17:9 ab. Nach dem Seitenwechsel schmolz der Vorsprung zunächst von acht auf fünf Tore – 24:19. »Aber wir hatten zu jedem Zeitpunkt die richtige Antwort parat«, jubelte Vette. Beim 26:20 führten die Gäste wieder mit sechs Treffern und zogen dann spielentscheidend mit drei Toren in Folge auf 29:20 davon. »Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Messe gelesen«, sagte Vette. Bester Spradower war gestern Morgen Torben Sturhan, der als Spielmacher eine starke Präsenz zeigte, neun Tore warf und auch in der Abwehr – wie die Kollegen – eine starke Leistung bot.
HSG Spradow: Kurz, Finkemeier – Rausch (4), Mischok (7), Schulz (4), Sturhan (9), Kruse (6), D. Langer, Mylius (2), Heise, Overlack (2), Volsdorf (n.e.).