Spradow II macht kurzen Derby-Prozess

Das sah auch HSG-Trainer Thomas Beschorner so, der sich weiter Aufstiegshoffnungen machen darf: »Nach 35 Minuten war die Partie entschieden.« In der Phase direkt nach der Pause setzten sich die Gastgeber vom 12:9 spielentscheidend auf 16:9 ab. »Danach habe ich allen meinen Spielern Einsatzzeiten gegönnt. Das klappt ja sonst auch nicht immer«, freute sich Beschorner. Allerdings litt das spielerische Niveau gerade in der zweiten Halbzeit.
Ohnehin war es eine kampfbetonte Partie. »Dass nur ein Schiedsrichter da war, hat natürlich zur Hektik beigetragen«, sagte Beschorner. »Zwei Schiedsrichter hätten die Härte besser unterbinden können.« Und die kam im »kleinen Derby« von beiden Mannschaften, in der ersten Halbzeit wollten sich die Spieler zwischenzeitlich sogar an die Gurgel gehen. Immerhin blieb es nach dem Seitenwechsel ruhiger – auch weil der Drops früh gelutscht war und es somit an Pfeffer in der Derby-Suppe fehlte. »Insgesamt war es ein Spiel, das von Fehlern geprägt war«, sagte Beschorner.
Sein Gegenüber Christoph Pasternak wollte nach dem Schlusspfiff nicht mehr ganz so viel sagen. Angesichts einer – gerade im Angriff – desaströsen Leistung war das aber auch verständlich. »Wir müssen uns an die eigene Nase packen«, haderte Pasternak. »Was wir hier abgeliefert haben, hatte kein Kreisliga-A-Niveau. Gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir schlecht ausgesehen.« Dabei war nach dem 9:12-Pausenrückstand für Bünde-Dünne II durchaus noch etwas möglich, doch nach dem 9:16 gingen die Köpfe endgültig nach unten. In der ersten Halbzeit hatte Spradow II das Geschehen diktiert, ohne sich dabei groß abzusetzen. Nach einer 2:0-Führung glich die SGBD-Reserve beim 3:3 das erste Mal aus. Und auch eine 8:5-Führung schmolz innerhalb von kurzer Zeit wieder auf einen Treffer Vorsprung (8:7).
In die Pause nahm die Beschorner-Sieben dann immerhin ein kleines Drei-Tore-Polster mit, das dann nach Wiederbeginn innerhalb von vier Minuten auf sieben Tore Vorsprung aufgestockt wurde. Bünde gelang in der 36. Minute der erste Treffer nach der Pause, doch Spradow ließ nichts mehr anbrennen. Maximilian Schöne sorgte mit dem 24:14 in der 52. Minute für die erste Zehn-Tore-Führung, die Spradow aber nicht ins Ziel retten konnte. Thomas Beschorner war es egal: »Das Ergebnis sagt alles über den Spielverlauf aus. Das war ein sicherer Derbysieg, wie in den vergangenen zwei Duellen auch schon.« Nur, dass für die Zuschauer überhaupt keine Spannung aufkam, weil die Luft schon früh raus war. Einer Spitzenmannschaft wie der HSG Spradow II kann das aber vollkommen egal sein.

HSG Spradow II: Nolte, Weiler, Beschorner (n.e.) – Knicker (1), Eikötter (7), Oebke (9/3), T. Langer (1), Schöne (7), J. Langer, L. Langer (1), Meier, Schmidt, Peitzmeier (1), Mühlmeier, Naaß.

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