Nur einer ist unzufrieden

Sichtlich angespannt, an der Seitenauslinie und vor der Auswechselbank ständig auf und ab gehend, verfolgte Peter Schläger den Auftritt seiner SG Bünde-Dünne gegen den Abonnenten der „Roten Laterne“, GWD Minden III. Das hatte seinen Grund. Noch im Vorfeld wollte der SGBD-Trainer von einer Favoritenstellung gar nichts wissen. Schläger hatte gar die Möglichkeit einer Niederlage erörtert, und so hoffte er nicht nur im Stillen, „einmal das nötige Quäntchen Glück zu haben, das uns bislang so oft fehlte“. Das war aber gar nicht von Nöten. Zwar verlief das erste Viertel des Spieles für die Heimmannschaft auf holprigen Wegen. Doch als nach rund 20 Minuten Tom-Niklas Koch von seinem Standardlaufweg abwich, auf Mindens Innenverteidigung Druck machte und dabei seinen Linksaußen Kai Gentemann geschickt einsetzte, quittierte Trainer Schläger das 10:9 mit zwei „Becker-Fäusten“. Jetzt war dem Trainer klar: Es geht es in die richtige Richtung. So erspielte sich Bünde-Dünne mit einem wesentlich entspannteren Trainer an der Seite einen komfortablen Vorsprung. Mit diesem wichtigen Sieg ist die SGBD natürlich längst nicht aller Sorgen ledig. Immerhin ist mit Platz zehn der Kontakt zum Mittelfeld der Landesliga hergestellt, auch weil TuRa Elsen, SW Wehe und die HSG Löhne-Oberbeck verloren. „Jetzt müssen wir diese richtige Richtung beibehalten und noch mehr Siege einfahren“, so Schläger im Nachhinein.

Etwas mehr Konstanz im Spiel seines CVJM Rödinghausen wünscht sich Michael Rieso sehnlichst. Wieder einmal musste der Trainer mit den schwankenden Leistungswellen seiner Sieben zurecht kommen. Nach einer Viertelstunde führte der CVJM 8:6. Dann lag Lemgo III mit 10:8 und 16:13 vorne. Rödinghausen kämpfte sich zum 21:20-Vorsprung, ehe es wieder zu einem Bruch im Spiel der Gäste kam. „Plötzlich übertrumpfen wir uns gegenseitig im Auslassen guter Torchancen beziehungsweise leisten uns eine Fehleranzahl, die bis Ende Februar reicht“. Rieso war ganz und gar nicht amüsiert. So hatte Lemgo zum Ende hin leichtes Spiel, mit 31:26 den Hinspielerfolg zu wiederholen. Bereits am Samstag um 19.30 Uhr, wenn das Derby gegen die SG Bünde-Dünne in der Gesamtschulsporthalle in Schwenningdorf angepfiffen wird, hat der CVJM Gelegenheit, Leistungskonstanz zu beweisen und den Hinspielsieg zu wiederholen.

Gleichförmig marschiert die HSG Spradow in Richtung Bezirksliga-Meisterschaft. Der sicher herausgespielte Sieg beim ersten Verfolger TV Hille II bescherte dem Mischok-Team einen drei Punkte großen Vorsprung vor den nun gleichauf liegenden Hillern und der TG Herford. Natürlich spricht Malte Mischok noch nicht von der Meisterschaft, denn die Rückserie hat gerade erst begonnen. Doch eine Tendenz ist durch den Sieg im Verfolgerduell allemal erkennbar, muss der HSG-Trainer einräumen.

„Unser Gastspiel in Hille hat gezeigt, dass unser Angriffsspiel nicht das Allerbeste ist. Doch auf die Abwehr konnte ich mich wieder verlassen. Wenn das so bleibt, können wir unsere Spitzenposition durchaus halten.“ Mit der TG Herford hat sich in Sachen Meisterschaft ein neuer Konkurrent für die HSG Spradow heraus kristallisiert. Ohne großes Aufhebens feierten die immer noch ohne hauptamtlichen Trainer spielenden Turngemeinde-Handballer beim VfL Mennighüffen II ihren sechsten Sieg in Folge. Halten beide Mannschaften ihre Form, wird es am 13. März zu einem erneuten Verfolgerduell kommen und vielleicht zu einer Meisterschaftsvorentscheidung. Malte Mischok und die HSG Spradow werden zunächst ihre ganze Konzentration auf das Rückspiel gegen ihren einzigen Bezwinger Eintracht Oberlübbe II lenken. „Die Niederlage in Oberlübbe war schmerzhaft und lehrreich zugleich“, erinnert sich der Trainer und gedenkt, die Scharte am Sonntag Abend auswetzen zu können.

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