Spradow hat noch lange nicht genug

Genug haben die Spradower allerdings noch lange nicht. Egal, wohin man hörte, es fiel immer der gleiche Satz: »Jetzt wollen wir auch Meister werden!« Das Zeug dazu hat die Sieben von Trainer Malte Mischok – das stellte sie auch am Freitagabend in der kleinen Halle am Herzogweg unter Beweis. Insbesondere in Halbzeit eins, als der Gegner TuS Gehlenbeck der HSG eigentlich schon nach 18 Spielminuten zum Aufstieg hätte gratulieren können. Ein komfortables Acht-Tore-Polster hatten sich die Spradower bis zu dem Zeitpunkt beim 10:2 erspielt. Von Spannung konnte deshalb nicht die Rede sein. Den gut gelaunten Zuschauern war das aber völlig egal. Auf Turnkästen, Bänken und Gymnastikbällen sitzend oder stehend, angelehnt an der Hallenwand, verfolgten sie die Partie und sorgten 60 Minuten lang mit viel Applaus und Trompeten für die optimalen Aufstiegs-Rahmenbedingungen.
Von Minute zu Minute rückte das Ziel »Landesliga« ein kleines Stück näher. Daran änderte auch eine kurze Larifari-Zeit der Hausherren zu Beginn der zweiten Halbzeit nichts. Wirklich gefährlich wurde es nämlich nicht. Auch wenn der TuS Gehlenbeck sich trotz des deutlichen Rückstandes zur Pause nach dem Wechsel etwas mehr wehrte und zwischenzeitlich auf fünf Tore (18:23) herankam.
»Dass die Konzentration in der zweiten Halbzeit kurzfristig nachgelassen hat, ist doch normal«, sagte HSG-Coach Malte Mischok nach der Partie, ehe er sich kurz auf die Trainerbank zurückzog. Dort saß er einen Moment und machte den Anschein, den Aufstieg noch nicht so richtig realisiert zu haben. Verwunderlich war das nicht. Immerhin hatte Mischok, der zuvor als Spieler bei der HSG aktiv war, die Mannschaft erst mit Beginn dieser Saison übernommen. Die erste Trainerstation für ihn – und dann gleich der Aufstieg! Das gelingt eher selten. »Malte ist deshalb der König«, sagte HSG-Spieler Daniel Langer – und alle seine Mitspieler formulierten am Freitagabend immer und immer wieder den gleichen Satz.
Was dann folgte, war Jubel pur. Für eine ordentliche Sektdusche sorgte insbesondere Frederik Iffland. Bewaffnet mit einer Magnum-Flasche verschonte der Kreisläufer der HSG niemanden, der sich nach dem Schlusspfiff noch auf dem Hallenparkett befand. Gestört hatte es niemanden. Zu sehr freuten sich Fans, Verantwortliche und Spieler, endlich die Gewissheit zu haben, in der nächsten Saison eine Liga höher angreifen zu können. Auch Eduard Morasch feierte ausgelassen. Wenngleich er der Pechvogel des Abends war. Nach einer Minute war Schluss für ihn – wieder war es die Schulter, die ihn zur frühen Aufgabe zwang.

Spradow – Gehlenbeck 27:22 (15:7
HSG Spradow:
Oelgeschläger, Rollwitz – Iffland (3), Rausch (5), Mylius (1), Schulz (1), T. Sturhan (5), Bulwien (5), Morasch, Heise (1), D. Langer, Volsdorf (2), Overlack (4), M. Langer (n.e.), Brandt (n.e.), Nolte (n.e.).
Schiedsrichter: Markus Meerhoff (LIT Nordhemmern/Mindenerwald), Jürgen Steinhauer (HSG EURo).
Zuschauer: 120.
Siebenmeter: drei für den TuS Gehlenbeck (je einer gehalten von Rollwitz und Oelgeschläger).
Zwei-Minuten-Strafen: 2 – beide für Spradow (Bulwien/Volsdorf).

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