Spradow hat Matchball

Nur eine kleine Delegation der HSG Porta um Oliver Glißmann ist in die Siegfried-Moning-Halle gekommen. Die Portaner sind am Samstagabend mit einem 32:29-Heimsieg gegen die HSG Detmold/Hiddesen im Titelrennen in Vorleistung getreten. Spradow muss 24 Stunden später nachziehen – doch Portas Hoffnung auf einen Spradower Patzer ist genau so klein wie der Spradower auf einen der Portaner. Im Titelrennen geben sich beide Teams keine Blöße.
»Finale«, sagt HSG-Trainer Malte Mischok nach dem zähen, aber letztlich ungefährdeten Sieg gegen Lahde/Quetzen. Ja – es gibt ein Finale. Ausgerechnet in Großenmarpe kann Spradow nun seiner Vereinsgeschichte die Krone aufsetzen. Gegen die Großenmarper, mit denen man sich im vergangenen Jahrzehnt zahlreiche packende Duelle geliefert hat. Beide Teams stehen nun am Scheideweg. Für Spradow geht es um den Aufstieg, für Großenmarpe um das nackte Überleben. Nur noch eine Sensation würde den TVG vor dem Gang in die Bezirksliga bewahren.
Großenmarpe hat am Samstagnachmittag das Kellerduell gegen LIT NSM III mit 27:28 verloren. Ein Ergebnis, das Malte Mischok zur Kenntnis genommen hat. »Letztlich ist es völlig egal, wer das Spiel gewonnen hat. Selbst wenn Großenmarpe die Punkte geholt hätte, hätten sie gegen uns gewinnen müssen und nicht abgeschenkt«, sagt Mischok. Mindestens genau so egal ist Mischok das Ergebnis, das die Anzeigetafel in der Moning-Halle gestern Abend um 19.28 Uhr anzeigt. Ein 31:27 leuchtet auf. »Aber mir wäre auch ein 28:27 recht gewesen. Wenn wir Lahde mit 15 Toren aus der Halle geworfen hätten, hätten wir uns dafür rein gar nichts kaufen können«, stellt Mischok fest. Sein Team muss am kommenden Samstag (18.30 Uhr) in Blomberg gewinnen. Gelingt das nicht, dann hat die einen Punkt schlechtere HSG Porta, deren Spiel bei der HSG EURo eine Stunde später angepfiffen wird, Matchball. Doch das Vorrecht auf die Verbandsliga liegt bei Spradow.
Gegen Lahde/Quetzen legt Spradow nach 0:1-Rückstand einen astreinen Start auf das Parkett. Vom 3:1 setzt sich die HSG auf 6:2 ab. Doch nach dem 8:4 bekommt das Spiel einen ersten Knick. Lahde trifft zweimal in Folge und Spradow führt nur noch 8:6. Nach dem 9:6 durch Dimitri Rausch schaffen die Gäste in der 16. Minute erstmals wieder den Anschlusstreffer – 9:8. Und nur zwei Minuten später trifft Linksaußen Dennis Pahnke zum 10:10. Lahde ist wieder im Spiel drin – für wenige Augenblicke. Jan Frederik Koebke, der in der ersten Halbzeit treffsichere Till Orgel und Sebastian Theise erhöhen auf 13:10. Der Spradower Turbo zündet wieder. In die Pause geht es mit einem 19:12. Nichts deutet auf einen Ausrutscher der HSG hin.
»Nach dem Wechsel mussten wir dem hohen Tempo vor der Pause aber etwas Tribut zollen«, sagt Mischok. Nach dem 20:15 verkürzt Lahde wieder. Kreisläufer Sebastian Busch knallt in der 36. Minute den Ball ins Tor – nur noch 20:17. Spradow spielt nun in Unterzahl und Theise scheitert gleich zweimal vom Siebenmeterpunkt an Christoph Schäkel. So verkürzt Pahnke noch einmal auf 21:24. Doch dann sieht Lahdes Linksaußen eine Zeitstrafe. Teamkollege Heiko Breuer protestiert und darf Pahnke auf der Bank Gesellschaft leisten. Manuel Taubenheim nutzt die doppelte Überzahl zum 25:21 – die Entscheidung. Diesen Vorsprung gibt die HSG nicht mehr her. Die Verbandsliga ist nur noch zwei Punkte entfernt. HSG Spradow:Rollwitz (1. – 17.), Habbe (ab 17.) – Brockschmidt (n.e.), Rausch (6), J. F. Koebke (2), T. Koebke (1), Theise (3/1), Taubenheim (2), Hense, Overlack (3/1), M. Langer (1), D. Langer, Potthoff (3), Iffland (2), Orgel (7).

Schreibe einen Kommentar