Spradow fehlen die einfachen Tore.

Bünde. Der Sinkflug der HSG Spradow in der Handball-Bezirksliga hält weiter an. Der Landesliga-Absteiger kassierte gestern Abend gegen den TuS Nettelstedt II in eigener Halle eine am Ende demoralisierende 23:29-(13:12)-Niederlage und steckt nun endgültig wieder mit drin im Abstiegssumpf.
Dabei hatte die Partie aus Sicht der Gastgeber nicht einmal schlecht begonnen. Spradow legte von Beginn an eine knappe Führung vor, die nach gut einer Viertelstunde beim 9:6 erstmals auf drei Tore ausgebaut werden konnte. Doch Nettelstedt II ließ sich nicht abschütteln. Die Gäste profitierten dabei einige Male von einer sich langsam, aber sicher verstärkenden Abschlussschwäche der HSG. Die Gastgeber spielten ihre Angriffe zwar lange aus, fanden aber zu wenig Mittel, um vor allem zu einfachen Toren zu kommen.

Schon zum Ende der ersten Hälfte wurde immer deutlicher, dass Spradow vor allem aus dem Rückraum zu harmlos agierte. Trotz Überzahl gelang der HSG beim Stand von 13:10 kein weiterer Treffer mehr vor dem Seitenwechsel. Die Nettelstedter Reserve konterte dagegen nach Fehlwürfen von Sascha Lubanski und Heiko Rullkötter erfolgreich und verkürzte zum 13:12. Und hätte Torhüter Dirk Bartz, der mit Abstand stärkster Akteur seiner Mannschaft war, nicht noch einen Siebenmeter an den Pfosten gelenkt, wäre der Vorsprung noch vor der Pause verspielt gewesen.

„Wir haben nach einem guten Beginn den Faden verloren und plötzlich ,Wilde Sau’ gespielt“, befand der arg enttäuschte HSG-Trainer Pascal Vette nach der Partie. Neben der Endphase der ersten Halbzeit waren aus seiner Sicht die ersten zehn Minuten des zweiten Durchgang entscheidend für die Niederlage. Während den Gastgebern im Angriff so gut wie nichts gelang ging Nettelstedt II in der 36. Minute erstmals im Spiel mit 15:14 in Führung und lag in der 41. Minute mit 18:15 in Front.

Trotz einer Zeitstrafe gegen Dimitri Rausch versuchte die HSG, dem Spiel noch eine Wende zu geben. Doch der TuS II hielt den knappen Vorsprung bis in die Schlussphase. Da Bartz einige klare Chancen der Gäste bei Tempogegenstößen vereiteln konnte, blieb das Quäntchen Hoffnung durch zwei verwandelte Siebenmeter von Rullkötter zum 20:22 in der 54. und 21:23 in der 56. Minute erhalten. Das umgehend folgende 21:24 ließ die Moral der HSG jedoch zusammenbrechen wie ein Kartenhaus. In den letzten vier Minuten führte Nettelstedt II die sich aufgebenden Gastgeber regelrecht vor und zog mühelos auf 28:21 davon. Die beiden letzten Spradower Tore in der Schlussminute durch Frederic Iffland und Sebastian Flechtner waren nur noch Ergebniskosmetik. „Wir haben die Defizite angesprochen, aber irgendwann muss die Mannschaft eine Antwort geben. Die sehe ich im Moment nicht“, schüttelte Vette abschließend den Kopf.

HSG Spradow: Bartz, Oelgeschläger (n. e.); Mischok (1), Sturhan (3), Rausch (2), Rullkötter (5/3), Heise (5), D. Langer (19, M. Langer, Lubanski (1), Kruse (2), Iffland (2), Overlack, Flechtner (1).

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