Spradow büßt Platz zwei ein

Lange saßen die Spieler und Verantwortlichen der Spradower nach der Begegnung in Hille noch auf der Auswechselbank. Mit leeren Blicken und voller Enttäuschung versuchten sie, die gerade eben zu Ende gegangenen 60 Minuten zu verarbeiten. So richtig gelang das aber keinem, so dass sie dann doch irgendwann mit hängenden Köpfen in die Kabine schlichen.
»Der Aufstiegskampf wird wieder enger. Das können wir jetzt aber leider nicht mehr ändern«, sagte Trainer Malte Mischok nach der Pleite. Diese hatten sich seine Schützlinge zum Großteil selbst zuzuschreiben. Denn über weite Strecken der Partie lagen die Gäste in Führung und sahen vor allem nach einem starken Start wie der sichere Sieger aus. Über ein 8:5 setzten sich die Spradower sogar auf 13:7 ab. Doch dann gelang plötzlich nichts mehr. Hinzu kamen auch einige Zeitstrafen, so dass die Hausherren noch einmal ihre Chance witterten – und auch wahr nahmen. Mit vier Treffen in Folge und ohne Gegentor kamen sie bis zum Pausenpfiff wieder auf 11:13 heran. »Beim Stand von 11:6 haben wir die Chance verpasst, uns weiter abzusetzen. Eigentlich hätten wir mit fünf Toren Vorsprung in die Pause gehen müssen. Dass wir uns da nicht deutlich abgesetzt haben, war mitentscheidend für den Ausgang der Partie«, ärgerte sich Mischok.
Das war allerdings nicht die einzige Phase, in der die Spradower die Möglichkeit hatten, für die Vorentscheidung zu ihren Gunsten zu sorgen. Ein weiteres Mal musste sich die Gäste, die bereits ab der 36. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe auf Gunnar Heise verzichten mussten, beim 20:18 den Vorwurf gefallen lassen, im Abschluss nicht konsequent genug agiert zu haben. Stattdessen kam es für die Mischok-Sieben, die zu diesem Zeitpunkt sogar mehrere Minuten in doppelter Überzahl agierte, dieses Mal sogar noch schlimmer als in der ersten Halbzeit. Nun musste der Übungsleiter mit ansehen, wie die Gastgeber den Rückstand beim 20:20 ausgleichen konnten und mit dem nächsten Angriff sogar die erstmalige Führung erzielten. »Wir sind nicht in der Lage gewesen, da zwei, drei einfache Treffer zu werfen. Zudem sind wir nicht so in die Lücken in der Deckung gegangen wie es EURo mit unserer Abwehr gemacht hat«, sagte Mischok.
Nun kam zu der bis dahin hitzigen Begegnung auch noch eine hektische Schlussphase. Die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren fiel etwa zwei Minuten vor dem Abpfiff. Beim 22:23 hatten die Spradower erneut die Chancen, zum Ausgleich zu kommen. Doch nach einem Offensivfoul von Daniel Overlack war diese Möglichkeit dahin. Den Gegenzug unterband Julian Brandt mit einem Foul, bekam dafür zwei Minuten und die HSG EURo netzte den fälligen Siebenmeter zum 24:22 ein. Ein Unentschieden war danach aber immer noch drin, nachdem Frederik Iffland das 23:24 markiert hatte. Denn 45 Sekunden vor dem Ende wurde den Hausherren ein Schrittfehler fast noch zum Verhängnis. Aber nachdem Overlack während einer Unterbrechung im Kampf um den Ball seinen Gegenspieler geschubst hatte und zwei Minuten vom Feld musste, vergab Alexander Volsdorf den finalen Wurf.
»Es war klar, dass es am Ende noch einmal schwer wird, wenn wir die HSG EURo wieder heran kommen lassen. Es gab zudem ein paar komische Schiedsrichterentscheidungen – allerdings betraf das beide Seiten«, resümierte Mischok.

HSG Spradow: Rollwitz, Oelgeschläger – Iffland (2), Rausch (2), Koebke (9), Schulz (n.e.), Sturhan, Taubenheim (n.e.), Morasch (2), Heise, Overlack (5/3), J. Brandt, M. Langer, Volsdorf (3).

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