Spradow baut die Mini-Serie aus
Es war keine berauschende Leistung, die die HSG am Samstagabend in der LIT-Arena ablieferte. Aber immerhin genügte ein durchschnittlicher Auftritt, um nach einem mehr als durchwachsenen Saisonstart endlich Stabilität in die Ergebnisse zu bekommen. Die Mini-Serie verleiht Spradow Aufwind und Selbstvertrauen für das Verfolgerduell gegen den TuS Brake nach einem spielfreien Wochenende am übernächsten Samstag in eigener Halle. Gegenüber dem Auftritt in Nordhemmern muss dann allerdings eine Steigerung her – zumindest gegenüber den ersten 30 Minuten. In der ersten Halbzeit lief die HSG ständig einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Mischok hatte von seiner bevorzugten 3:2:1-Deckungsvariante auf eine defensivere 6:0-Deckung umgestellt und bezeichnete das hinterher auch als richtige Entscheidung. Allerdings trafen die »Nordies« nahezu nach Belieben aus dem Rückraum. Spradow hatte dagegen im Angriff unübersehbare Probleme – trotz zwölf Treffern in Halbzeit eins. »Wir haben viel zu überhastet abgeschlossen«, kritisierte Mischok seine Angreifer für unüberlegte Würfe. Dennoch enteilte Nordhemmern III nicht mit mehr als zwei Toren. Einen 6:8-Rückstand glichen die Gäste zum 10:10 aus, nach Daniel Overlacks 12:12 musste die HSG mit der Pausensirene aber noch das 12:13 hinnehmen.
In Durchgang zwei fand Spradow wesentlich besser zu seinem Spiel. Die HSG spielte ihre Angriffe nun deutlich konzentrierter. Direkt nach Wiederbeginn schlug Alexander Volsdorf zweimal aus dem Rückraum zu und glich jeweils zum 13:13 und 14:14 aus. Für die erste Führung der Spradower sorgte Daniel Overlack mit einem verwandelten Siebenmeter zum 15:14 (34.). Frederik Iffland und der in dieser Phase enorm starke Overlack warfen die Tore zum 17:14. Spradow löste die Aufgabe nun sehr souverän. »Wir waren im Angriff geduldig und haben gespielt, bis wir das Loch gefunden hatten«, lobte Mischok. Einige Angriffe spielte die HSG, die oft in Überzahl mit Julian Brandt auf der Mitte agierte, bis zum Zeitspiel aus. Die drei Tore Vorsprung hatten bis zum 24:21 Bestand. Als Overlack wenig später beim Stand von 24:22 bei einem Siebenmeter an LIT-Keeper Sebastian Hanf scheiterte, witterten die Gastgeber noch einmal Morgenluft. Aber Spradow eroberte den Ball zurück, so dass Koebke das 25:22 erzielte. Als Nordhemmerns Trainer Uwe Ottensmeier zweieinhalb Minuten vor dem Ende die grüne Karte legte, hatte seine Mannschaft die Partie längst verloren. Daran änderte auch eine offene Manndeckung und die Auflösung des Torhüters zu Gunsten eines siebten Feldspielers nichts. »Die zweite Halbzeit war in Ordnung«, sagte Malte Mischok nach der Partie. »Dass es nicht unbedingt ein schönes Spiel werden würde, war vorher klar gewesen. Für uns ist aber nur wichtig, dass wir die Punkte mitnehmen.«
HSG Spradow: Rollwitz – Iffland (5/2), Rausch (2), Koebke (4), Taubenheim (4), Heise (2), Overlack (7/4), Brandt (1), Volsdorf (4), M. Langer (n.e.).