Spitzenspiel geht an die Wiehen-Sieben

Volles Haus in der Gesamtschulsporthalle in Schwenningdorf beim Spiel um Platz eins: Diese Konstellation versprach und hielt viel Spannung. Das konnte selbst Rödinghausens Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeier nachvollziehen: „Hier liegt etwas in der Luft.“ Die Trainer der Mannschaften waren zumindest äußerlich die Ruhe selbst. Hartmut Rittersberger ließ Rödinghausen eine 6:0-Deckung spielen, Malte Mischok und die HSG Spradow setzten wieder auf die bewährte 3:2:1-Abwehrvariante. Rittersberger musste Torwart Jan-Hendrik Koch durch Tim Clausing ersetzen, und der machte seine Sache nach Anfangsproblemen recht gut. Clausing brauchte sich hinter Spradows Schlussmann Björn Rollwitz nicht zu verstecken.
Gastgeber Rödinghausen hatte in den ersten 30 Minuten immer Vorteile und führte fast immer mit bis zu drei Treffern. Nur zweimal konnte Spradow durch Daniel Langer (3:3, 11. Minute) und Torben Sturhan (7:7, 25. Minute) ausgleichen. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein Spiel, in dem sich die Teams auf Augenhöhe begegneten. Der HSG Spradow ging in der 33. Minute erstmals in Front (10:11), und noch einmal gelang Daniel Overlack mit dem 11:12 eine zweite Führung zwei Minuten darauf. Das Derby verlief jetzt längere Zeit ausgeglichen bis zum 15:14 durch Tobias Hellmann in der 39. Minute. Dann setzte sich das variable Angriffsspiel der Hausherren durch. Mario Mylius, Martin Glüer (zwei Treffer) und noch einmal Mylius warfen ein 19:16 heraus. Und plötzlich war Rechtsaußen René Schlums zu Stelle, jetzt stand es gar 20:16 für den CVJM Rödinghausen. Eine kleine Vorentscheidung? Mitnichten – die HSG Spradow kam in Person von Daniel Overlack, der folgend seine Treffer fünf und sechs erzielte, zurück. Zuvor traf Jan-Frederik Koebke von der Marke – Spradow war auf 19:20 heran. Postwendend die Konter der Gastgeber zum 23:20 bis zur 56. Minute. Diesen Vorsprung konnte das Team von Trainer Hartmut Rittersberger nun halten, und ihn in der Schlussminute um zwei Treffer durch Glüer und Schlums auf 26:22 ausbauen.
„Unser verdienter Sieg ist wohl zwei Treffer zu hoch ausgefallen,“ räumte „Max“ Rittersberger ein. „Wir hatten besonders in der Schlussphase mit einigen Schiedsrichterentscheidungen Glück.“ Auf der Verliererseite haderte HSG-Trainer Malte Mischok entsprechend heftig mit der Leistung der Unparteiischen aus Lemgo. „Wir haben zwar nicht immer gut gespielt, waren besonders in der zweiten Halbzeit auf Augenhöhe mit Rödinghausen, doch viele Entscheidungen der Schiedsrichter waren so gegen uns gerichtet, dass wir ein paar Gegentore zu viel kassieren mussten.“ Mischok meinte, ein Unentschieden „verdient“ zu haben. Rödinghausens Trainer und Aktiven war es egal. Der Derby-Sieg wurde entsprechend gefeiert. Mannschaftsführer Tobias Hellmann hatte sich vorsorglich Urlaub genommen.

HSG Spradow: Rollwitz; Brand (1), Taubenheim, Iffland (2), Sturhan (2), Heise, D. Langer, Overlack (7/2), Volsdorf (8), Koebke (2/1), Schulz.

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