Spielerische Mittel verloren

Die HSG Spradow war zum Verfolgerduell mit dem TuS Gehlenbeck mit der Absicht angetreten, die kleine noch vorhandene Aufstiegschance zu wahren. Das ging voll daneben, denn nach 60 weitgehend unbefriedigend verlaufenen Spielminuten entführte Gehlenbeck mit 28:26 (15:14) beide Punkte aus der Siegfried-Moning-Halle.

Angesichts des kommenden Gastspiels beim Spitzenreiter Rödinghausen sind bei nur einem Punkt Vorsprung auf Gehlenbeck auch die Spradower Aussichten, zumindest den dritten Platz zu halten, stark gesunken. „Dass Gehlenbeck eine starke Mannschaft ist, war uns nach der Hinspielniederlage bekannt“, meinte Spradows Coach Pascal Vette. „Dass wir uns jedoch nach gutem Beginn das Spiel aus der Hand nehmen lassen, hätte ich nicht gedacht“. Doch angesichts von 21 Fehlwürfen und vielen technischen Fehlern war für den Trainer kein Wunder, „heute nur zweiter Sieger zu sein“.

Gastgeber Spradow begann recht unkonzentriert und brauchte sechs Minuten, um zum 2:2 durch Jochen Kruse auszugleichen. Dann wogte das Spiel auf nicht allzu hohem Niveau hin und her, ehe sich Spradow nach 18 Minuten seiner spielerischen Möglichkeiten besann. Der Lohn der Steigerung war nach 8:8 eine 14:11-Führung. Danach verfielen die Gastgeber wieder in den alten Fehler, zu schnell abschließen zu wollen. So blieben die Torerfolge erst einmal aus, so dass der Gast über 15:14 zur Halbzeit, nach 31 Spielminuten mit dem 16:14 das Spiel gedreht hatte. „Das war der Knackpunkt“, analysierte Vette. „Nach der sehr guten Phase und dem folgenden Einbruch haben wir das Spiel aus der Hand gegeben“.

Im Folgenden liefen Daniel Overlack, der sich sehr mühte, doch das Ruder nicht mehr herum reißen konnte, Torben Sturhan und ihre Mitstreiter ständig einen Mehrtore-Rückstand nach. Doch über 17:21, 23:26 und 25:28 konnte Spradow, trotz einer nun offenen Deckung, nur noch durch Kruse zum 26:28 abschwächen.

Kämpferisch war die Leistung der Spradower durchaus passabel. Ausschlag gebend für die Niederlage waren die spielerischen Mittel, die im Verlauf der Partie verloren gegangen waren. Sollte sich die HSG wieder auf diese besinnen, könnte das Derby in Rödinghausen spannend werden – auch für den Ex-Rödinghausener Mario Mylius, der bei seinem Debüt im Spradower Dress, wie viele seiner neuen Mannschaftskameraden, weitgehend unter seinen Möglichkeiten blieb.

HSG Spradow: Kurz, Oelgeschläger; Schulz (2), Iffland (1), Sturhan (2), Rausch (2), Kruse (6), Volsdorf (2), Overlack (7/3), Mylius (1), M. Langer (1), Mischok (2).

Schreibe einen Kommentar