So wenig Fehler wie möglich
Mit dem Ende des Sommers und dem Anfang der neuen Saison in der Handball-Kreisliga A beginnt auch für die HSG Spradow II wieder der Alltag. Zweimal wurde das Team von Spielertrainer Thomas Beschorner in den vergangenen beiden Jahren Vize-Kreismeister, doch setzt sich die Spradower Reserve für die kommende Serie vergleichsweise bescheidene Ziele.
„Wir wollen am Ende der Saison im einstelligen Bereich, was den Tabellenplatz angeht, liegen“, formuliert Coach Beschorner das Saisonziel und erklärt die Herabstufung seiner Schützlinge vom Titelanwärter zum Mitläufer mit dem von ihm festgestellten „Substanzverlust.“
Der HSG-Trainer beschreibt damit die große Lücke, die die Weggänge von Dimitri Rausch, Frederic Iffland und Lukas Wittig (alle drei in die 1. Mannschaft), aber auch von Jan-Frederic Koebke und Nicolas von der Heyden (beide für ein Jahr im Ausland) in das im letzten Jahr noch so erfolgreiche HSG-Team gerissen haben. „Schon in der Rückrunde, als Dimitri und Frederic oft auch in der ,Ersten’ aktiv waren, hat man gemerkt, dass das natürlich Gift für unser Spiel war“, so Beschorner.
Neben diesen Abgängen werden die Handballer aus dem Bünder Osten auch häufiger auf ihren Rückraumschützen Maximilian Schöne verzichten müssen, der momentan bei der Bundeswehr auf Patrouille geht und eher seltener Zeit findet, um für die Beschorner-Sieben auf Torjagd zu gehen. Beschorner: „Diese Verluste können wir nicht einfach so kompensieren und müssen deswegen das Spielsystem etwas umstellen.“ So wird der HSG-Coach in dieser Saison versuchen, nicht um jeden Preis einen schnellen Tempo-Angriff zu starten, sondern eher „aus einer sicheren Abwehr heraus wenig Gegentore bekommen und vorne so wenig Fehler wie möglich“ zu produzieren. Denn für die Spradower wird es vor allem darauf ankommen, die jungen, aus der A-Jugend nachrückenden Spieler so gut wie möglich in die Mannschaft zu integrieren, sodass sie zunächst einmal die Starformation der HSG II entlasten und zu Punktgewinnen beitragen können.
„Im Moment ist noch das Problem, dass die Start-Sieben sehr gut eingespielt ist, es aber schwierig wird, sobald ich jemanden davon austauschen muss“, befindet Beschorner, dessen Team durch die Neuzugänge Marco Skotzik (reaktiviert), sowie Thomas Peitzmeier, Sören Schmidt und Jan Weiler (alle aus der eigenen A-Jugend) verstärkt werden soll.
Doch ob die Spradower Zweitvertretung in dieser Saison wirklich die Erfolge aus dem Vorjahr nicht wiederholen kann, oder der Coach sich in seiner Prognose getäuscht hat, wird Thomas Beschorner wohl schon früh in der Saison erfahren. Denn neben Aufsteiger Quelle/Ummeln warten zum Saisonauftakt auch noch Lokalrivale SG Bünde-Dünne II und der letztjährige Kreismeister aus Altenhagen-Heepen auf die Beschorner-Schützlinge.