Sensation in Steinhagen

Steinhagen(gn/vos). Überraschung geglückt: Die HSG Spradow hat in der Handball-Verbandsliga den zweiten Sieg in Folge gefeiert. Beim bisherigen Tabellendritten Spvg. Steinhagen setzte sich der Aufsteiger mit 35:33 (17:13) durch.

Die Niederlage gegen den abstiegsbedrohten Neuling kam für Steinhagens Trainer Stephan Neitzel nicht ganz überraschend. »Wir haben nicht wirklich gewollt. Und dann bekommt man auch gegen einen – aus meiner Sicht – limitierten Gegner Probleme«, sagte er. Ganz anders sah es HSG-Coach Malte Mischok: »Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und waren von der ersten Minute an mit der richtigen Einstellung auf dem Feld«, sagte Mischok.

Diese Leistung der Spradower führte dazu, dass sie sich über ein 4:4 und 8:8 einen 14:10-Vorsprung erarbeiteten. Bis zur Pause hielten sie diesen Abstand und gingen mit einem 17:13 in die Kabine. Etwas Glück war allerdings auch dabei. Denn die Gastgeber trafen in den ersten 30 Minuten achtmal Latte oder Pfosten.

Die Stille unter den 100 Zuschauern schien sich in der zweiten Halbzeit auch auf die Steinhagener Abwehr zu übertragen. Ohne echte Kommunikation agierte die emotionslose 6:0-Deckung, hinter der Torwart Felix Strakeljahn einen schweren Stand hatte. Strakeljahn, beim Kreispokal noch bester Keeper und auch zuletzt überzeugend, gelang als Vertreter von Skiurlauber Sebastian Brüggemeyer im ersten Durchgang lediglich eine mickrige Parade. Noch schlimmer erwischte es Aushilfe Sebastian Noak, der in 25 Minuten keinen einzigen Ball zu fassen bekam.

Viele Gegner wären vorzeitig davon gezogen, doch weil Spradow Steinhagens Schwäche auf der Torhüterposition nur in Person von Linkshänder Till Orgel konsequent nutzen konnte, bliebt das Spiel offen. Wie wenig Aufwand für einen Heimsieg gereicht hätte, zeigte eine kurze Phase, in der die Ballgewinne der jetzt offensiveren Abwehr und ein starker Christian Blankert für das 25:25 (50.) und später 29:29 (54.) sorgten. Mit seinem Lupfer über Noak zum 32:29 machte Frederik Iffland schließlich den aufgrund der kämpferischen Einstellung nicht unverdienten Gäste-Sieg perfekt. »Wir haben dann kurz vor dem Ende mit 35:30 geführt und in den letzten 90 Sekunden noch drei Gegentore bekommen. Das zähle ich aber nicht mehr«, sagte Mischok. Einziger Wermutstropfen war die rote Karte gegen Jan Frederik Koebke mit dem Schlusspfiff, nachdem er Christian Blankert laut Mischok leicht weggestoßen hatte.

Spvg. Steinhagen: Strakeljahn (1. – 30., 45.-57.), Noak (31.-44., ab 57.) – Buhrmester (1), Schulz (9/5), C. Blankert (7), P. Blankert (1), Lindemann (4), Rieks (1), Kapser (1), Thiede (1), Fleiter (2), Henselewski (1), Peperkorn (n.e.), Uhlemeyer (5).

HSG Spradow:Habbe, Rollwitz (ab 42.) – Brockschmidt (1), J. Koebke (1), T. Koebke, Theise (1), Taubenheim (3), M. Langer, D. Langer (2), Volsdorf (2), Iffland (9/2), Orgel (9), Overlack (4).

Torfolge:1:4, 4:4 (9.), 7:5, 8:8, 10:14 (27.), 13:17, 18:21, 20:23 (44.), 25:25 (50.), 29:29 (54.), 32:29, 33:35.

Rote Karte:J. F. Koebke (59., Spradow).

Schreibe einen Kommentar