Schwache erste Halbzeit entscheidet

Bünde. Handball-Verbandsligist HSG Spradow konnte den Schwung aus den beiden letzten erfolgreichen Spielen nicht mit ins Duell gegen die HSG Hüllhorst nehmen und verlor nach schwacher erster Halbzeit verdient 20:25 (7:13).

Dabei scheiterten die Spradower im ersten Spielabschnitt allein acht Mal in aussichtsreichen Situationen am Gästetorhüter Jan-Philipp Schnute und mussten fünf Kontertore hinnehmen. Nicht einmal gelang der HSG Spradow eine Führung. Nach zwölf Minuten lagen die Gastgeber mit 2:6, nach 27 Minuten bereits 6:13 und zur Halbzeit 7:13 zurück. Auch wenn Spradow die zweite Halbzeit mit 13:12-Toren für sich entscheiden konnte, am Sieg der Gäste gab es zu keiner Zeit etwas zu rütteln.

Die Vorstellung im zweiten Durchgang war dann auch das einzige Gute, das Trainer Malte Mischok aus der Niederlage ziehen konnte. "Bei allem Ärger stimmt mich die Tatsache, dass wir die zweite Halbzeit für uns entscheiden konnten, ein wenig positiv", sagte Mischok. Ärgerlich war für den Spradower Trainer die schwache Torausbeute in den ersten 30 Minuten, wie auch die rote Karte gegen Till Orgel (Mischok: "Ein Witz"). Hier wären aus des Trainers Sicht allenfalls zwei Minuten ausreichend gewesen. Der Hüllhorster Nils von Zütphen war in Rücklage geraten und Orgel in den halbhohen linken Arm gerutscht. Völlig überrascht von der Entscheidung der Schiedsrichter Kai Dehmelt und Holger Winkelhane nahm der Betroffene in der 33. Minute auf der Tribüne Platz neben seinem Vater Hartmut Strecker.

Die HSG Spradow war zwei Minuten zuvor eigentlich schwungvoll aus der Kabine gekommen. Torwart Björn Rollwitz parierte gegen den Hüllhorster Meyer, und Dimitri Rausch rauschte durch die Gästeabwehr und traf zum 8:13. Dann machte es Till Orgel Rausch gleich und wuchtete zum 9:14 ein. Spradow schien auf einem guten Weg zu sein.

"Ohne Orgel war das Spiel gelaufen", sagte der enttäuschte Spradower Trainer nach der 20:25-Niederlage. Das traf nicht ganz zu. Immerhin konnte die HSG Spradow nach der roten Karte und einer kurzen Umstellungsphase, nach dem 10:17 in der 36. Minute, das Spiel über 14:18 und 19:23 (53. Minute) bis zum 20:25-Endstand relativ offen gestalten. "Nach einer guten ersten Halbzeit haben wir nach Orgels Ausschluss zu sehr aus dem Stand gespielt", monierte der Hüllhorster Trainer Andrè Torge. Dennoch war es für ihn ein "verdienter Sieg, wenn auch nicht allzu souverän".

Durch diese nicht unbedingt erwartete Niederlage bleibt Spradow in Kontakt mit dem ersten wahrscheinlichen Abstiegsplatz, der vom TSV Ladbergen eingenommen wird. Darunter stecken der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II, der nach dem Sieg gegen Sundwig/Westig in Verl 22:25 verlor, und Eintracht Oberlübbe fest. Nach der Osterpause geht es für die HSG Spradow am 11. April beim TSV Hahlen weiter.

Spradow – Hüllhorst 20:25 (7:13)

HSG Spradow: Habbe (1.-24. und 37.-49. Minute), Rollwitz (24.-37. und 49.-60.); Rausch (5), Iffland (3/2), Orgel (3), Theise (2), Overlack (2), Taubenheim (4), Brockschmidt (1), D. Langer, M. Langer.

HSG Hüllhorst: Schnute, Specht (n. e.); Bartsch (10), Fischer (1/1), Meyer (5), van Zütphen (4), Budde (3), Halstenberg (1), Klasen (1), Wiemann, Depping, Heidenreich Blomenkamp.

Zuschauer: 160.

Siebenmeter: 3/2 (Iffland scheitert an Schnute):2/1 (Fischer scheitert an Rollwitz).

Zeitstrafen: 3 gegen Spradow (Taubenheim, M. Langer, D. Langer); 6 gegen Hüllhorst (Bartsch, v. Zütphen, Budde, Klasen, Meyer 2).

Rote Karte: Orgel (Spradow, 33. Minute).

Schiedsrichter: Kai Dehmelt / Holger Winkelhane (Westf. Welper).

Torfolge: 0:1, 1:3, 2:6 (12. Minute), 4:6, 4:9 (19.), 5:11, 6:13 (27.), 7:13, 8:14 (31.), 10:16, 13:18 (42.), 16:22 (48.), 19:24, 20:25.

Nächstes Spiel: Samstag, 11. April, 19.45 Uhr beim TSV Hahlen.

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