Schulterklopfer für den CVJM
Landesliga
Mario Stender aus der CVJM-Führungsetage brachte es auf den Punkt: »Über 60 Minuten gesehen geht das Ergebnis schon in Ordnung.« Dennoch gab es bei den Rödinghauser Spielern nach dem 25:25 gegen den Titelfavoriten TV Großenmarpe nur verhaltene Freude. »Wenn mir vor dem Spiel jemand gesagt hätte, dass wir Unentschieden spielen, hätte ich das sofort unterschrieben«, sagte Benjamin Sturm, der hinterher aber doch nicht so ganz mit dem Ergebnis einverstanden war. Und auch Trainer Michael Rieso sprach von einem verlorenen Punkt. Schließlich hatte seine Mannschaft das Spielgeschehen von der 31. bis zur 45. Minute diktiert und am Ende eine 20:16-Führung nur knapp nicht über die Zeit gebracht. Das war nicht nur der nachlassenden Kraft geschuldet, sondern auch ein wenig der fehlenden Cleverness. »In beiden Halbzeiten haben wir kurz vor Schluss noch ein Gegentor kassiert. Hätten wir den Gegenspieler früher attackiert, wäre er gar nicht mehr zum Wurf gekommen«, sagte Rieso, der sich in der Schlussphase auch über zu viele Gegentore nach Tempogegenstößen ärgerte. Allerdings hatte Rödinghausen auch mit Pfosten-Pech zu kämpfen. Nicht nur der direkte Freiwurf von Martin Glüer in der Schlussminute ging an den Pfosten, sondern auch schon zuvor einige Bälle.
Dennoch hatten sich die Spieler nach dem Remis einige Schulterklopfer verdient. »Sie haben von der ersten bis zur letzten Minute die richtige Einstellung an den Tag gelegt«, lobte Michael Rieso. »Die Spieler waren angeführt von einem bärenstarken Marcel Wende zwischen den Pfosten durch die Bank gut.« Gegenüber dem 27:32 im Hinspiel war das »eine Steigerung um 200 Prozent. Auch die Zuschauer sind auf ihre Kosten. Wenn es auch nicht zu einem Sieg gereicht hat.« Den hätte sich Rödinghausen dank der kämpferischen Einstellung durchaus verdient gehabt. In der Abwehr packte die Wiehen-Sieben gut zu, kämpfte um jeden Ball und trug gerade nach der Pause die Angriffe sehr gut und schnell vor.
Ein Dankeschön gab es für den Großenmarper Punkte-Klau von Pascal Vette. Der musste am Sonntag eine zehnstündige An- und Abreise zum Drittrundenspiel im WHV-Pokal zum Verbandsliga-Tabellenführer HSG Marienheide/Müllenbach auf sich nehmen. Mit 33:35 verpasste seine Mannschaft LIT Nordhemmern/Mindenerwald II den Einzug in die Hauptrunde des DHB-Pokals nur hauchdünn. »Dennoch hat sich die Reise gelohnt«, sagte Vette. Denn nicht nur Rödinghausen hielt den »Nordies« im Titelrennen einen Verfolger vom Hals. Auch von der sensationellen 26:28-Niederlage des Verfolgers HSG Altenbeken/Buke bei SW Wehe profitierte Tabellenführer Nordhemmern II. Mit drei Punkten Vorsprung geht die Vette-Sieben nun ins Spitzenspiel am Samstag in Altenbeken.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Denn der SG Bünde-Dünne dürfte der Weher Sieg gar nicht ins Konzept passen. Nach der 24:28-Niederlage gegen Nordhemmern/Mindenerwald II am Freitagabend beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz nur noch fünf Punkte. Und jetzt kommt am kommenden Samstag ausgerechnet Titelkandidat Handball Lemgo III nach Bünde. Die Lage für die SGBD wird immer bedrohlicher, wenngleich Trainer Peter Schläger nicht wirklich bange sein muss, wenn seine Sieben die Leistung, die sie in der ersten Halbzeit gegen LIT gezeigt hat, wiederholen kann. »Da haben wir sehr gut gespielt«, sagte Schläger. Allen voran Dominik Feist. Der Torhüter musste gegen LIT 60 Minuten ran, da Dirk Bartz nicht zur Verfügung stand. »Dominik hat überragend gehalten«, sagte Schläger. Dennoch hätte LIT das Parkett als verdienter Sieger verlassen. »Unzufrieden bin ich aber nicht. Wir haben alles gegeben.«
Bezirksliga
Tabellenführer HSG Spradow hat sich beim 27:20-Sieg gegen den TuS Hartum zwar nicht mit Ruhm bekleckert, aber nach zwei Niederlagen in Folge war das der HSG auch vollkommen egal. Wichtig war alleine die Tatsache, dass der Primus rechtzeitig vor dem Topspiel gegen die TG Herford wieder in der Spur ist. Das kann man vom kommenden Gegner nicht behaupten. »Ich glaube nicht, dass Herford in Detmold Federn lässt«, hatte Spradows Trainer Malte Mischok noch am Samstag nach dem eigenen Spiel gemutmaßt. Am Tag danach sollte er eines Besseren belehrt werden. Ohne Oliver Glissmann, der wegen einer Rückenverletzung als Trainer fungierte, Julius Schmidt (Urlaub), Marian Bahr (Bundeswehr), Andre Buschke (Prellung) und Philipp Witt (Bänderriss, fünf bis sechs Wochen Pause) war das 27:27 für die TGH ein Punktgewinn. Verfolger Nummer eins der HSG Spradow ist nun die HSG EURo, die allerdings vier Punkte zurück liegt. »In Herford müssen wir trotzdem unbedingt gewinnen«, sagt Mischok, »sonst sind wir wieder in der gleichen Lage wie vor dem Hartum-Spiel«. Die Hartumer machten Spradow lange Zeit das Leben schwer und so war TuS-Coach Uwe Ottensmeyer »richtig stolz« auf seine Spieler.