Schläger wird noch nicht nervös

»Bei uns lief es wie am Schnürchen. Jeder Wurf war ein Treffer. Im Lattenwerfen hätten Altenbeken gewonnen, aber zum Glück spielen wir ja Handball«, freute sich Kapitän Benjamin Sturm über die gute Leistung seines Teams. Zum Publikumsliebling avancierte am Sonntagabend ein anderer: Tim Clausing. Beim Aufwärmen hatte der »Youngster« zwischen den Pfosten noch einen Ball ins Gesicht bekommen, doch dann lief der Torwart im Spiel zu Höchstform auf. Er entschärfte gleich drei Siebenmeter. Davor stand eine Abwehr, die auf ganzer Linie zu überzeugen wusste. Auch wenn Rödinghausen mal wieder mehr als 30 Gegentore kassierte. »Bei denen hat der Rückraumshooter die einfachen Tore gemacht«, sagte Michael Rieso. Rödinghausen dagegen überzeugte als Kollektiv.
»Man hat gemerkt, dass wir enger zusammen gerückt sind und mannschaftlich bärenstark sein können«, sagte Benjamin Sturm. »Es wird jedoch schwer sein, so eine Leistung jede Woche zu bringen.« Sollte es der CVJM schaffen, kontinuierlich so stark zu spielen, »dann wächst in Rödinghausen etwas Großes heran«.
Konträr ist die Situation beim Liga-Rivalen SG Bünde-Dünne. Einzig Christian Brockschmidt, konstantester Torschütze, weiß bislang auf ganzer Linie zu überzeugen. Doch das reicht nicht, um in der Landesliga bestehen zu können. Bei der 24:27-Niederlage gegen Aufsteiger TuS Brake schaffte es die SGBD nicht, einen Vorsprung über die Zeit zu retten. »Weil wir in der Schlussphase zu nervös waren«, sagte Trainer Peter Schläger. Schon die 12:9-Pausenführung hätte deutlicher ausfallen müssen. »Aber wir haben vorne zu wenig aus unseren Chancen gemacht.« Auch wenn man nach dem Seitenwechsel viel in Unterzahl gespielt habe, hätte man mehr herausholen können.
»Als Mannschaft waren wir zum Schluss nicht clever genug und haben zu überhastet abgeschlossen. Das hat uns das Genick gebrochen«, sagte Schläger. »Bei uns ist also noch viel Arbeit angesagt.« Nach zwei Niederlagen in Folge wird der Trainer aber nicht unruhig. Die Aufgaben werden aber nicht einfacher. Am Wochenende stellt sich Spitzenreiter HSG Porta, im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entronnen, in der Siegfried-Moning-Halle vor. »Wenn wir dann noch eine Niederlage kassieren, müssen wir uns so langsam Sorgen machen«, sieht Peter Schläger zumindest jetzt noch alles im grünen Bereich. An der Spitze rangiert hinter Porta der Ex-Spradower Pascal Vette mit seinem neuen Team LIT Nordhemmern/Mindenerwald II – genau wie Porta ungeschlagen.
Bei Vettes altem Club ist der »Knacks« ausgeblieben, den Malte Mischok, Trainer des Bezirksligisten HSG Spradow, nach der Pleite gegen den TuS Eintracht Oberlübbe II befürchtet hatte. »Ich war mir nicht sicher, ob meine junge Truppe diese Niederlage so schnell verkraftet«, sagte Mischok. Sie tat es. Mit 26:21 wurde der VfL Mennighüffen II deutlich bezwungen – zudem erkannte Mischok eine deutliche Leistungssteigerung seiner Sieben im Vergleich zur Vorwoche. »In der Abwehr standen wir wieder wesentlich besser, und das gegen eine Mannschaft, die als Landesliga-Absteiger in der Bezirksliga sicher eine gute Rolle spielen wird«, sagte der HSG-Coach. Seine Mannschaft tat sich nur zu Beginn der Partie schwer, kam dann aber immer besser ins Spiel und wurde dafür in der zweiten Halbzeit belohnt.
»Nach der Pause waren wir nur noch in Führung«, freute sich Mischok. Über ein 15:14 bauten die HSG-Akteure den Vorsprung auf 21:18 aus und brachten den Erfolg am Ende ganz locker über die Zeit. »Insgesamt war das ein verdienter Sieg für uns«, erklärte Mischok. Bestnoten erhielten Torben Sturhan und Daniel Overlack, die insbesondere in Halbzeit zwei das Heft in die Hand nahmen und damit für den zweiten Spradower Saisonsieg sorgten. »Wir haben die Scharte aus dem Oberlübbe-Spiel ausgewetzt – und das erste Mal in dieser Saison mehr als 24 Tore geworfen«, sagte Mischok. »Wir steigern uns also langsam.«

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