Schläfriger Spradow-Start wird wieder nicht bestraft

Pomadig, lustlos, lethargisch – viele Adjektive können das, was die Spradower in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, wunderbar beschreiben. Es war einfach schlecht. Nach dem 3:6 kämpfte sich die Truppe von Trainer Pascal Vette zwar wieder auf 9:9 heran, doch wenig später betrug der Rückstand beim 9:12 erneut drei Tore. Die Gäste zogen über 15:11 zum besagten Pausenstand davon. HSG-Handball-Abteilungsleiter Horst Mischok war deshalb in der Pause mächtig angefressen: »Die Jungs sollen doch vorher sagen, wenn sie keine Lust zum Spielen haben und lieber das deutsche WM-Spiel sehen müssen. Dann können wir die Punkte gleich abschenken und ich kann mich auch aufs Sofa legen.« Viele der sonstigen HSG-Zuschauer hatten das auch getan – und mussten ihr Fernbleiben in der ersten Halbzeit nicht bereuen. »In der Abwehr haben wir gespielt wie eine Damenmannschaft«, schimpfte Mischok. Und auch Pascal Vette war mit dem Deckungsverhalten seiner Formation überhaupt nicht einverstanden.
Als seine Spieler aus der Kabine kamen, machten sie nicht den Eindruck, als seien sie gewillt, die Partie noch einmal zu drehen. Das spiegelte sich zunächst auch im Ergebnis wieder, beim 14:20 betrug der Rückstand schon sechs Treffer. Die Spradower fühlten sich nun aber offenbar an der Ehre gepackt und drehten wie schon in der Vorwoche Mitte des zweiten Durchgangs auf. In einer nun torreichen und schnellen Begegnung stellten die Gastgeber beim 27:28 zum ersten Mal wieder den Anschluss her – der Siegeswillen war zur HSG zurückgekehrt. Nach dem 27:29 führten zwei Tore in Folge zum Ausgleich, beim 30:29 gab es die erste Führung. Und nun ließ sich die HSG die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Im Duell gegen den Landesliga-Absteiger gelangen nach dem 31:30 sogar noch drei Treffer in Folge. »Das Ergebnis ist natürlich schmeichelhaft«, sagte Pascal Vette. Nach dem Seitenwechsel hatte sein Team jedoch begriffen, dass es so wie in den ersten 30 Minuten nicht weitergehen konnte. »Wir haben wesentlich besser gedeckt und insgesamt mehr in das Spiel investiert.« Es hat sich ausgezahlt. In der kommenden Woche trifft Spradow am Samstagabend auf die HSG EURo, dann sollte man von Anfang an hellwach sein.

HSG Spradow: Kurz, Oelgeschläger – Iffland, Kruse (4), Mischok (1), Schulz, Sturhan (4), Rausch (6/1), Heise (3), Volsdorf (7), Overlack (9).

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