Routiniers zeigen eine Reaktion
Es geht auch ohne die junge Garde. Die HSG Spradow hat gestern Abend beim 31:27 (15:10) gegen den TuS Jöllenbeck III nicht nur den dritten Sieg in Folge eingefahren, sondern auch die von Trainer Pascal Vette geforderte Reaktion gezeigt. »Das war die genau richtige Antwort«, lobte Vette.
Die A-Jugendlichen Dimitri Rausch und Frederic Iffland waren am Sonntagabend mit dem Nachwuchs in der Oberliga am Ball, so dass Vette vor der Partie die gestandenen Akteure in die Pflicht genommen hatte. »Das Team hat jetzt begriffen, wie es gehen kann. Die Jungs haben wirklich eine gute Einstellung an den Tag gelegt«, sagte Vette. »Wir haben jetzt sechs wertvolle Punkte am Stück eingefahren, die dringend nötig waren, um uns aus dem Keller heraus zu manövrieren.«
Gegen den Tabellenvierten ließ die HSG in der Siegfried-Moning-Halle zu keinem Zeitpunkt Zweifel darüber aufkommen, wer als Sieger vom Parkett gehen würde. Über 4:2, 6:4, 6:5, 9:6 und 12:9 ging es zur 15:10-Pausenführung. Dirk Bartz zwischen den Pfosten war mal wieder ein sicherer Rückhalt, allerdings hätte bei konsequenterer Chancenverwertung zur Pause bereits ein deutlicheres Ergebnis auf der Anzeigentafel stehen können. Zittern musste die Vette-Sieben um den Erfolg allerdings zu keinem Zeitpunkt. Denn nach dem Seitenwechsel bauten die Gastgeber ihre Führung kontinuierlich aus -19:13, 21:14, 24:16.
Lediglich in der Schlussphase schaltete Spradow einen Gang zurück und verpasste es, eine schwache und enttäuschende Jöllenbecker »Dritte« deutlicher zu besiegen. »Darüber wird im Training noch zu reden sein«, kündigte Vette an. 56 Minuten lang spielte die HSG sicheren Handball, ließ den Gegner nicht ins Spiel kommen, um dann »wilde Sau zu spielen. Das war unsere traditionelle Schwächeperiode. Dieses Mal haben wir sie uns zum Schluss genommen«, sagte Vette. Dennoch: »Erneut mehr als 30 erzielte Tore sprechen dafür, dass wir im Angriff auf einem guten Weg sind. Und auch ÝMausiÜ Bartz im Tor hat seinen Job gut gemacht.« Zur großen Überraschung vieler Zuschauer erzielte Malte Mischok sieben Tore -eine Quote, die der Kreisläufer zuletzt nicht mehr allzuoft vorzuweisen hatte. Auch »Oldie« Andreas Kruse mit acht Toren wusste vollauf zu überzeugen. Diese starke HSG-Leistung hat auch Michael Rieso beobachtet. Der Trainer des CVJM Rödinghausen analysierte die HSG eingehend. »In das Derby am nächsten Sonntag können wir gegen den Favorit CVJM nun mit erhobenen Hauptes gehen. Und dann schicken wir halt wieder eine andere Formation ins Rennen«, scherzte Pascal Vette. Die »alten Hasen« werden sich von der jungen Garde aber so schnell nicht verdrängen lassen wollen -eine Konkurrenz-Situation, die Pascal Vette wohl gefallen dürfte.
HSG Spradow: Bartz, Oelgeschläger -M. Langer (2), D. Langer (3), Kruse (8), Overlack (5/1), Mischok (7), Flechtner (3), Siebeneiker (n.e.), Sturhan (1), Heise, Rullkötter (2/1).