Rollwitz und Brandt glänzen

Bünde (WB). Diese Reaktion haben sie sich erhofft: Nach dem 30:40-Debakel in Porta hat sich die HSG Spradow gut erholt. In der Handball-Landesliga setzte sie sich in der Siegfried-Monning-Halle mit 29:25 (17:15) gegen den TV Großenmarpe durch. »Das war ein richtig geiles Spiel. Ihr wart super«, rief Trainer Malte Mischok seinen Schützlingen direkt nach dem Abpfiff zu. Überglücklich und noch viel erleichterter fielen sich die Spradower anschließend in die Arme und feierten den Erfolg wie den Gewinn einer Meisterschaft.

Diesen Glücksmoment hatten sie sich nach den 60 Minuten gegen Großenmarpe auch verdient. »Die Mannschaft hat eine Reaktion gezeigt«, freute sich auch Abteilungsleiter Horst Mischok, bevor er jeden Spieler einzeln abklatschte und seinen Sohn Malte in den Arm nahm. Den Gastgebern war von der ersten Minute an anzumerken, dass sie sich viel für die Partie vorgenommen hatten und Wiedergutmachung für die Pleite vor drei Wochen betreiben wollten. Nach einem ausgeglichenen Start konnten sie sich nach dem 13:12 auf 16:13 absetzen. Zur Pause stand eine 17:15-Führung zu Buche. Dabei wurde noch einmal deutlich, dass die Spradower wollten. Denn das 17. Tor wollte Jan-Frederik Koebke unbedingt erzielen, als er einen Abpraller mit dem Pausenpfiff ins Netz schippte. Da nutzten auch die lautstarken Proteste der Großenmarpener, die den Treffer nach Ablauf der 30 Minuten gesehen hatten, nichts.

Nach dem Wechsel zogen die Gastgeber das Tempo noch einmal an und drängten auf die Entscheidung. Schnell erarbeiteten sie sich einen 20:15-Vorsprung, mussten aber kurz darauf den Anschluss zum 21:20 hinnehmen. Doch davon ließen sie sich nicht beeindrucken. Vor allem die überragenden Julian Brandt und Torwart Björn Rollwitz sorgten dafür, dass die Führung nicht wechselte. Vor allem der Schlussmann parierte in dieser Phase wichtige Bälle mit starken Reflexen und setzte so ein Zeichen. »Er hat sehr gut gehalten und uns in den Momenten geholfen, als es nicht so lief. Genau das erwarte ich von ihm«, lobte Malte Mischok. »Ich habe aber extrem von der Arbeit unserer Abwehr profitiert. Es gibt keinen Torwart oder Feldspieler, der alleine ein Spiel gewinnen kann«, sagte Rollwitz. Bei Brandt hatte Horst Mischok »ein Topspiel und die beste Leistung seit seinem Kreuzbandriss« im Trikot der HSG gesehen. »Julian war exzellent und hat das gezeigt, was er kann. Das war richtig, richtig gut von ihm«, lobte der Trainer seinen Schützling, der zudem sechs Tore zum Erfolg beisteuerte.

Bis zum 26:25 nach 49 Minuten blieb es aber äußerst eng und spannend. Zumal die Spradower nach zwei Strafzeiten mit zwei Spielern weniger auf dem Feld standen. Doch diese Phase überstanden sie ohne Gegentor. Kaum wieder komplett, erzielte Daniel Overlack das 27:25. Als Frederik Iffland in Überzahl etwa zweieinhalb Minuten vor dem Ende das 28:25 nachlegte, und Rollwitz den nächsten Angriff der Gäste parierte, war die Entscheidung gefallen. Am Ende stand der 29:25-Sieg zu Buche.

»Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben die Kreise von Sven Toepelt gut eingeengt, sind trotz der 6:0-Deckung über die Mitte gut durchgekommen und haben das Spiel über die Außen breit gemacht«, lobte Mischok. Jetzt hoffe er, dass der Erfolg nach der bisherigen Achterbahnfahrt in den ersten vier Partien mehr Stabilität in die Mannschaft bringt.

HSG Spradow:Rollwitz, Nolte – Iffland (8/2), Rausch (2), Koebke (4), Taubenheim, Heise, Overlack (3), Brandt (6), M. Langer (3/3), D. Langer, Volsdorf (3).

Schreibe einen Kommentar