Rollwitz feiert Torpremiere
Die Erkenntnis des Tages ist klar: Spradow hat zu Spitzenreiter HSG Detmold/Hiddesen aufgeschlossen und liegt auf Platz drei nur noch zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter zurück. Spradow will im Titelrennen ein Wörtchen mitreden. Dabei verlief der Beginn des Spiels trotz einer 1:0-Führung nicht gerade optimal. Spradow geriet mit 1:4 ins Hintertreffen, doch drei Tore in Folge von Alexander Volsdorf aus dem Rückraum und ein gehaltener Siebenmeter von Rollwitz ermöglichten der HSG den Ausgleich zum 4:4, ehe Daniel Overlack vom Siebenmeterpunkt die erste Führung erzielte. Aus dem 5:4 wurde allerdings wieder ein 5:7.
Nach Malte Langers Treffer zum 6:7 war dann Rollwitz an der Reihe. Der Spradower Torwart hatte einen Braker Wurf entschärft und dann selber zum ganz großen Wurf ausgeholt: Rollwitz hatte messerscharf beobachtet, dass Brakes Torwart zu weit vor seinem Tor stand und setzte zu einem präzisen Wurf an. Die zurückrennenden Braker konnten dem Leder nur verdutzt hinterherschauen – der Ball war drin. 7:7. »Er hat gut gesehen, dass Brakes Torwart zu weit aufgerückt war und das Ding weltklasse getroffen. Das war aber nicht mehr als ein schöner Nebenaspekt und wurde nach dem Spiel nicht weiter besprochen«, sagte Trainer Malte Mischok über den ersten Treffer des Schlussmanns für die HSG überhaupt. Bis zur Pause blieb das Duell ausgeglichen und es ging mit einem 14:14 in die Kabinen. Im zweiten Durchgang setzten sich die Gastgeber allerdings nach und nach ab. Zwischenzeitlich führten sie mit 23:19. »Da haben wir es aber versäumt, früher für Ruhe zu sorgen und einige klare Möglichkeiten verworfen«, sagte Mischok. Am Ende machten die Spradower den 26:23-Erfolg im Verfolgerduell aber perfekt. Auch wenn Alexander Volsdorf zwei Minuten vor dem Abpfiff meckerte, sich eine Zwei-Minuten-Strafe einhandelte und weiter schimpfte. »Da er nicht aufgehört hat, haben ihm die Schiedsrichter schließlich 2+2 Minuten gegeben«, sagte der Übungsleiter.
»Der Erfolg ist umso schöner, wenn man die anderen Ergebnisse sieht. Das war ein ganz wichtiger Sieg und ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden«, resümierte Malte Mischok. »Brake hat einen sehr stark besetzten Kader. Daher Hut ab vor dem Auftritt meiner Jungs.« Erfreulich war aus seiner Sicht vor allem, dass die verletzungsbedingten Ausfälle von Julian Brandt und Jan-Frederik Koebke sehr gut verkraftet und kompensiert wurden. Einen großen Anteil daran hatte auch Routinier Torben Sturhan. Er hatte vor der Saison seinen Abschied verkündet, kam aber überraschend gegen Brake zum Einsatz. »Ich hoffe sehr, dass er uns noch bis zur Winterpause zur Verfügung steht. Er hat aber seine Bereitschaft dazu schon signalisiert«, sagte Mischok, der noch nicht genau weiß, wie lange Brandt aufgrund seiner Knieverletzung ausfällt.
HSG Spradow: Rollwitz, Nolte (n.e.) – Iffland (4), Rausch (2), Taubenheim (1), Overlack (6/4), M. Langer (2), D. Langer (1), Volsdorf (8), Sturhan (1), Eikötter.