Overlack führt HSG zum Sieg

Für die HSG war es der zweite Sieg im dritten Spiel. Spradow gegen Hille ist eine Paarung, die zwar spannende Duelle verspricht, aber niemals ein Torfestival vermuten lässt. Der 16:16-Pausenstand am Samstag wäre in der vergangenen Saison noch ein Endergebnis gewesen. So sprach HSG-Coach Malte Mischok auch von einer untypischen Hiller Mannschaft. »Normalerweise sind die in der Abwehr eine Wand. Dieses Mal waren fast alle einen Kopf kleiner als meine Spieler.« So richtig lief es bei den ersatzgeschwächten Hillern auch nicht zusammen. Trainer Ingo Lange erkannte das früh und legte schon nach wenigen Minuten beim Stand von 3:3 die grüne Karte.

In der ersten Halbzeit gelang es lange Zeit keiner Mannschaft, sich auf mehr als zwei Tore abzusetzen. Nur beim 12:15 lag die HSG einmal mit drei Toren hinten, doch beim 15:15 hatte Spradow den Ausgleich wieder geschafft. Bei Hille überzeugte insbesondere Henning Bringewatt. »Ihn haben wir nicht früh genug gestört, insgesamt waren wir hinten nicht aggressiv genug«, erklärte Mischok die Vielzahl an Gegentoren. »In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut gedeckt.«

Mischok rückte von seinem bevorzugten 3:2:1-System ab und stellte auf eine defensivere 6:0-Deckung um. Mit Erfolg. Nach Wiederbeginn setzte sich Spradow zunächst auf 20:18 ab. Zwar gelang den Gästen wenig später das 20:20, doch Frederik Iffland und Daniel Overlack warfen wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus. Hinten überzeugte Sven Nolte mit zwei gehaltenen Siebenmetern und einigen Paraden, auch wenn er gegen Würfe von den Außenpositionen nicht gut aussah. Gegen kräftemäßig abbauende Hiller baute Spradow seine Führung auf vier Tore aus – 25:21 (48.). »Wir haben geduldig gespielt«, sagte Mischok. Der Trainer hatte bewusst auf den Einsatz eines Spielmachers, zum Beispiel Julian Brandt, verzichtet und dafür Daniel Overlack vermehrt Einsatzzeiten gegönnt. Nach seiner Rückenverletzung lief der Kapitän zur Höchstform auf. Nachdem in der vergangenen Woche noch Kreisläufer Iffland mit 13 Toren geglänzt hatte, spielten die schwer ausrechenbaren Spradower dieses Mal sehr rückraumlastig. Gegen eine ungewohnt schwache Sachsenroß-Abwehr gelang es immer wieder, Löcher für Overlack zu reißen. Zudem steigerte sich Spradow in der zweiten Halbzeit in der Abwehr. In den ersten 18 Minuten nach Wiederbeginn ließ die HSG nur sechs Gegentore zu. Nach einer 30:23-Führung fehlte dann die nötige Ernsthaftigkeit, um das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Hille erzielte fünf Tore am Stück und verkürzte 54 Sekunden vor dem Ende auf 28:30. Die offene Manndeckung der Gäste brachte aber auch nichts mehr ein, denn Dimtri Rausch machte mit seinem Treffer zum 31:28-Endstand den verdienten Sieg perfekt.

HSG Spradow: Rollwitz, Nolte (ab 9.) – Iffland (6/2), Rausch (1), Koebke (6), Taubenheim (1), Heise, Overlack (9), Brandt (1), M. Langer, D. Langer (2), Volsdorf (5), Eikötter.

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