Ein fast rundes Wochenende

Die Erleichterung stand Malte Mischok ins Gesicht geschrieben, als Dimitri Rausch mit seinem einzigen Tor den 31. Treffer für die HSG Spradow gegen den im Finale starken TV Hille erzielt hatte und damit der 31:28-Sieg perfekt war. Was war geschehen? Sieben Minuten vor Ende der kampfbetonten, aber fairen Landesliga-Handballpartie, in dem das Schiedsrichtergespann Begemann/Koch das Spiel wohltuend „laufen“ ließ (es wurden nur drei Zeitstrafen (1:2) ausgesprochen), glaubten die Gastgeber beim Stand von 30:23, die zwei Siegerpunkte bereits eingetütet zu haben. „In fünf Minuten fünf Gegentreffer zu kassieren und selber erfolglos zu bleiben, ist schon frustrierend“. Für Trainer Mischok litt der gute Gesamteindruck, den sich seine Mannschaft seit dem 11:14-Rückstand aus der ersten Halbzeit erarbeitet und auch erspielt hatte, schon ein wenig. Doch am Ende war alles gut. Spradow hatte sich nach seinem Startdebakel gegen HSG EURo sehr gut erholt. „Die Auftaktniederlage ist endgültig vergessen“, freute sich Malte Mischok dann doch noch. Sehr Vieles hätten seine Spieler gut gemacht, sagte Spradows Coach. Der sieht sein Team für die weiteren Aufgaben gerüstet. Am Samstag geht es zur HSG Porta Westfalica.

Ähnliches widerfuhr dem Trainer der SG Bünde-Dünne, Raoul Wittemeier, im Finale des Landesligaspieles bei der HSG Rietberg-Mastholte, wobei jedoch das Happy-End nur zur Hälfte gelungen war. In der Rietberger Sporthalle führte Gast Bünde-Dünne zweimal sehr sicher, in der 45. Minute mit 21:14 und in der 54. mit 25:20. Was danach passierte, konnte sich auch Wittemeier nicht so richtig erklären. Bünde-Dünne verlor nach der letzten deutlichen Führung völlig den Faden, auch weil Rietberg auf offensive Abwehr umgestellt hatte, und musste fünf Gegentore nacheinander hinnehmen. Das letzte fiel nach einem Freiwurf, wenige Sekunden vor der Schluss-Sirene. „Vor der Partie wäre ich mit einem Punkt zufrieden gewesen.“ Jetzt ärgerte sich Wittemeier über den überflüssigen Punktverlust in des Gegners Sporthalle. „In Münster hatten wir beim 28:28 Glück, dieses Mal weniger davon, eher Pech.“ Immerhin bleibt die SG Bünde-Dünne in der Spitzengruppe und kann sich am Samstag daheim mit Primus TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II messen.

„Erst hatten wir kein Pech, dann kam noch Glück hinzu.“ – Trainer Hartmut „Max“ Rittersberger hält den Ball flach, nach dem sensationell sicheren und deutlichen 27:21-Erfolg seines CVJM Rödinghausen bei der zuvor verlustpunktfreien HSG Gütersloh. Diesen Erfolg, der sich Mitte der ersten Halbzeit mit der ersten CVJM-Führung von 7:6 abzeichnete, hatte sich die Mannschaft durch beste Abwehrarbeit und überlegtes Angriffsspiel selbst verdient. „Die Abwehr stand super und Jan-Hendrik Koch war im Tor überragend“, freute sich Rittersberger nach dem gelungenen Coup. Rödinghausen überzeugte als geschlossene Mannschaft. Der Aufsteiger spielte die Angriffe seelenruhig aus, wurde durch den schwachen Gütersloher Mittelblock aber auch häufig zu leichten Treffern eingeladen. Davon profitierten vor allem Sascha Kampeter, mit acht Treffern Rödinghausens bester Schütze, und Martin Glüer (6). Güterslohs Trainer Philipp Christ war verzweifelt. „Wenn meine Spieler meinen, immer durch die Mitte kommen zu müssen, anstatt den Nebenmann einzusetzen oder überhastet den Abschluss suchen, dann kann das nichts werden.“ Allein für Halbzeit eins notierte Christ 17 Fehlwürfe, acht technische Fehler und acht von Keeper Jan-Hendrik Koch abgewehrte Bälle. CVJM-Coach Rittersberger freute es besonders, dass seine Mannschaft zum ersten Mal in dieser Saison über die volle Spielzeit überzeugte. „Wir haben es hinbekommen, 60 Minuten lang konstant zu spielen“, sagte er und ermahnte im gleichen Atemzug seine Spieler zur Besonnenheit. Schon gegen die bislang wenig erfolgreiche LIT Handball NSM II erwartet am Sonntag „Abstiegskampf pur“. „Wir müssen den Ball flach halten und so auf dem Weg zum Klassenverbleib möglichst viele Punkte hamstern und mitnehmen, was wir kriegen können.“

Schreibe einen Kommentar