Nur Nuancen schlechter

Bünde(BZ). Die Ankunft in der Handball-Verbandsliga ist hart und schmerzhaft. Die HSG Spradow verliert ihr erstes Spiel in der neuen Liga gegen den HTV Sundwig/Westig 27:32 (12:16). Der Mitaufsteiger präsentiert sich allerdings keineswegs als Überflieger. Spradow scheitert an eigenen Unzulänglichkeiten und zeigt, dass man in der Liga mithalten kann. »Wir müssen uns nicht grämen«, sagt Malte Mischok.

Die ersten Minuten sind ernüchternd. Während Sundwig eiskalt auftritt und jeden Spradower Fehler sofort eiskalt bestraft, findet die HSG noch nicht zu ihrem Spiel und liegt 0:3 hinten. Erst dann erzielt Tim Koebke von Linksaußen das erste Verbandsliga-Tor in der Spradower Vereinsgeschichte. Beim 4:8 beträgt der Rückstand schon vier Tore, dann kämpft sich die HSG immerhin wieder auf 6:8 heran, um dann postwendend sogar mit fünf Toren in Rückstand zu geraten – 7:12. Malte Mischok nimmt eine Auszeit, nach dem 11:16 verkürzt Sebastian Theise vom Siebenmeterpunkt immerhin auf 12:16 zur Pause. »Individuelle Fehler in Halbzeit eins, darunter zahlreiche Abspielfehler, haben uns ins Hintertreffen gebracht«, sagt Trainer Malte Mischok.

Nach dem Seitenwechsel findet Spradow dann bessere Mittel und unterbindet das Konterspiel der pfeilschnellen und enorm sicheren Sundwiger. Theise erzielt per Siebenmeter das 15:17. Spradow hat nun zweimal die Chance, den Anschlusstreffer zu markieren.

Doch Potthoff wird von den Schiedsrichtern ein klarer Siebenmeter verweigert und ein Tempogegenstoß landet beim Gegner. Es steht 15:18. Theise fliegt für zwei Minuten vom Feld, Till Orgel wirft einen Tempogegenstoß weg und so erzielt Thorsten Kötter mit einem Siebenmeter das 15:19 aus HSG-Sicht. Die HSG verkürzt anschließend auf 19:21, dann scheitert Frederik Iffland völlig freistehend am starken Torwart Matthias Kohl. Beim 21:25 liegt die HSG wieder vier Tore zurück, doch nach 51 Minuten verkürzt Mirco Potthoff auf 23:25. Trotz eines Pfostentreffers von Till Orgel ist nach dem 24:26 durch den starken Dimitri Rausch, der als Mittelmann immer wieder durch die HTV-Abwehr durchbricht, wieder alles drin.

Iffland holt einen Siebenmeter heraus, doch der sonst so sichere Theise scheitert an Kohl. Auf der Gegenseite fällt das 24:27. Wieder bekommt Spradow einen Siebenmeter, wieder scheitert Theise an Kohl. Es ist zum Verzweifeln.

Volsdorf gelingt nun zwar das 25:27, doch nach dem 25:28 durch Kreisläufer Dorian Gollor fliegt der Rückraumspieler für zwei Minuten vom Feld. Potthoff verkürzt wieder auf 26:28, dann nimmt Sundwigs Trainer Hendrik Ernst eine Auszeit. Noch 110 Sekunden. Spradow ist in Reichweite, könnte sich mit einem abgefangenen Ball wieder dick ins Geschäft bringen. Doch Haupttorschütze Thorsten Kötter ballert den Ball zum 26:29 ins Tor – die Entscheidung. »Dann haben wir alles oder nichts gespielt«, sagt Mischok. Es wird nichts. Erbarmungslos schraubt Sundwig das Ergebnis mit zwei Gegenstößen auf 26:31. Iffland bleibt vom Siebenmeterpunkt nur noch das 27:31, ehe Max Klein mit einem direkten Freiwurf in der Schlusssekunde noch das 27:32 erzielt. Spradow ist unter Wert geschlagen. »Wenn wir drei Tempogegenstöße mehr an den Mann bringen und die beiden Siebenmeter reingehen, dann sieht das Ding hier ganz anders aus«, stellt Mischok fest. »Schade! Wir haben hervorragend dagegengehalten. Sundwig hatte heute nichts mit einer Übermannschaft zu tun. Die werden Federn lassen. In der Summe waren sie gegen uns abgezockter und hatten eine hohe Rückraum-Qualität. Ihre Kreuzungen haben mir gut gefallen und auch das Spiel über den Kreisläufer. Sie waren Nuancen besser. Wir dürfen nicht das Ergebnis betrachten, sondern das Spiel. Und das war nicht so schlecht von uns.«

HSG Spradow: Habbe (1. – 14., ab 50.), Rollwitz (14. – 50.) – Potthoff (4), Orgel (5), Theise (4/2), Brockschmidt, Rausch (5), T. Koebke (2), M. Langer, D. Langer, J. F. Koebke (2), Volsdorf (2), Taubenheim (n.e.), Iffland (3/1).

HTV Sundwig/Westig: Kohl, Hansen (n.e.) – Rosian (6), Kötter (8/3), C. Klein (3), Frenzel (5), Bucher (4), Gollor (3), M. Klein (3), Rosenbaum, Klute, Springer, Schlothe. Siebenmeter:5/3 (Theise scheitert zweimal an Kohl) – 3/3.

Zeitstrafen:8 (2x Theise, 2x Volsdorf, M. Langer, J. F. Koebke, Iffland, Bank) – 6 (2x Kötter, 2x Bucher, 2x Gollor).

Rote Karte:Rosian (60., grobes Foul).

Schiedsrichter:Himmelreich/Hooge (Kattenvenne).

Torfolge:0:3, 1:3, 1:4, 2:4, 2:5, 3:5, 3;6, 4:6, 4:8, 6:8, 6:9, 7:9, 7:12, 8:12, 8:13, 10:13, 10:14, 11:14, 11:16, 12:16 – 13:16, 13:17, 15:17, 15:19, 16:19, 16:20, 17:20, 17:21, 19:21, 19:23, 20:23, 20:24, 21:24, 21:25, 23:25, 23:26, 24:26, 24:27, 25:27, 25:28, 26:28, 26:31, 27:31, 27:32. So geht’s weiter:Spradow spielt Samstag in Verl (19 Uhr).

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