Nur einer freut sich richtig

CVJM Rödinghausens Coach Michael Rieso war schon ein wenig angefressen, wie leichtfertig seine Mannschaft einen möglichen Erfolg bei der HSG Löhne-Obernbeck verspielte. „Beim 24:24 kurz vor Spielende war noch alles drin. Doch wir verschenken nicht nur einen, sondern auch den zweiten Punkt“. Eigentlich wollten Michael Rieso und sein Team durch einen Sieg in Löhne sich fast aller Abstiegssorgen entledigen. Statt dessen fehlt dem ehemaligen Tabellennachbar Löhne-Obernbeck durch das für ihn e glücklichere Spielende nur noch ein Punkt zum vorzeitigen Landesliga-Klassenerhalt. Da muss sich der CVJM Rödinghausen nun am kommenden Sonntagabend, wenn es gegen Tabellenletzten GWD Minden III geht, noch einmal so richtig strecken, um der frühen Versetzung entscheidend näher zu kommen.

Vom vorzeitigen Klassenerhalt ist der zweite heimische Landesligist SG Bünde-Dünne noch weiter entfernt als die Rödinghauser. Vier Niederlagen in Folge haben das Team von Peter Schläger zwar nicht total in den Tabellenkeller abrutschen lassen, doch es trennen nach dem 29:29 gegen die HSG Handball Lemgo III nur noch sechs Punkte vom Abstiegsplatz. Der verdiente Punktgewinn ist so nicht nur im Kampf gegen den Abstieg wichtig, sondern auch für die Moral sehr viel wert. Bei einer Niederlage wären die Vorzeichen für das schwere Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck II am kommenden Samstag ungleich düsterer gewesen. „Meine Mannschaft hat trotz aller Schwächungen hervorragend gekämpft und sich nicht von zwischenzeitlichen Rückschlägen aus der Bahn werfen lassen“. Diese Einstellung und die zu erwartende Genesung der angeschlagenen Spieler lässt den Coach optimistisch Richtung Jöllenbeck blicken.

Ungeachtet der kleinen Turbulenzen bei diesen höherklassigen Mannschaften zieht Bezirksliga-Spitzenreiter HSG Spradow, nach dem am Ende souveränen 26:21-Sieg bei der TG Herford, wieder ruhig seine Bahn in Richtung Meisterschaft. „Klar, wir hatten einen Riesenrespekt vor dem Spiel beim direkten Verfolger Turngemeinde“, räumte Malte Mischok ein. Der Trainer wusste um die Heimstärke des Gegners, aber auch, dass bei einem Sieg ein Riesenschritt in Richtung Meisterschaft winkt. Um aber im Endkampf um Platz Eins auf Nummer sicher zu gehen, und auch um den Ausfall von Alexander Volsdorf zu kompensieren, verpflichtete die HSG Spradow mit René Bulwien einen Spieler, von dem der verantwortliche Abteilungsleiter Horst Mischok glaubte und hoffte, dass er die Mannschaft weiter nach vorne bringt. „Ich war schon nervös, ob das so richtig war“, sagte Horst Mischok Bulwien enttäuscht aber weder Horst noch Malte Mischok. „René fügte sich nahtlos ein“, freute sich der Trainer Malte Mischok. Der Linkshänder machte im Duett mit Eduard Morasch viel Druck auf der rechten Angriffsseite und erzielte bei seinem Debüt gleich acht Treffer. „Besser konnte es nicht laufen“, atmete Horst Mischok nach dem Sieg in der Herforder Ernst-Barlach-Halle auf. Die zahlreichen Spradower Zuschauer und vor allem die Spieler feierten den Sieg wie eine Meisterschaft. „Jetzt haben wir diese hohe Hürde genommen und sechs Punkte auf den ersten Nichtaufstiegsplatz. Wir wollen aber weiterhin Platz eins verteidigen und Meister werden.“ Damit Malte Mischok und seine HSG Spradow ihr erklärtes Saisonziel auch wirklich erreichen, bedarf es noch vier Siege aus den letzten sechs Spielen. „Also müssen wir konzentriert weiter arbeiten, um erfolgreich zu bleiben“, so Mischok. Mit einem kompletten Spieler wie René Bulwien, dürfte das kein Problem sein für den Klassenprimus.

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