Nur einen Schuh verloren

Denn nach der Partie am kommenden Samstag in Lemgo ist der Lauf der Spradower weihnachtsbedingt erst einmal beendet. »Vor der Pause ist mir nicht bange«, sagte Trainer Malte Mischok. »Das Team hat sich weiter entwickelt. Ich kann mittlerweile ohne Qualitätsverlust durchwechseln.« Der Sieg gegen einen restlos enttäuschenden Gast aus Bielefeld war so gut wie nie gefährdet.
Beim 3:2 (4.) durfte der Favorit letztmalig eine Führung verzeichnen. Damit hatte sich die Herrlichkeit der Gadderbaumer aber erschöpft. In Unterzahl glich Spradow durch Daniel Langer aus und zog mit hübschem Kombinationshandball auf 11:6 (21.) davon. Ohne Orientierung verfing sich die gefürchtete Offensive der Gäste immer wieder in der wuseligen HSG-Deckung. Während Gadderbaum dringend ein Navigationsgerät gebraucht hätte, rauschte Spradow durch breite Boulevards in der Gäste-Deckung und erzielte Tor um Tor. Woran lag es? Ein zaghafter Erklärungsversuch von Bielefelds Trainer Matthias Foede: »Vier Leute meiner Mannschaft hatten mit Grippesymptomen zu kämpfen.«
Mit 18:13 ging Spradow in die Pause und damit waren die Gäste gut bedient. Denn die Mischok-Truppe hätte weit höher führen können. Doch gleich elf Wurfchancen landeten am Pfosten. Daniel Overlack wusste, wieso: »Da muss ein Magnet drin gewesen sein.«
Obwohl Spradow den Sack einfach nicht zumachen wollte, kamen auch nach dem Wechsel nie Zweifel am Sieg auf. Dabei gaben die Schiedsrichter ihr Bestes, um für Spannung zu sorgen. Als Frederic Iffland auf den Boden fiel und beim Aufstehen den linken Schuh verlor, weil er am Bein eines Gegenspielers hängen blieb, musste er zur allgemeinen Verwunderung mit einer Zwei-Minuten-Strafe raus. Mysteriös! Gadderbaum kam prompt auf 20:22 heran (42.), doch Alexander Volsdorf und Iffland (wieder mit zwei Schuhen) brachten die HSG mit wichtigen Treffern zum 24:20 wieder auf Kurs. Über 26:21, 28:22 und 32:28 ging es dem sicheren Heimsieg entgegen – jeder Feldspieler traf. Wer war der Beste? Malte Langer: »Alle.«
Trainer Malte Mischok hob die Abwehrleistung hervor: »Viel besser als wir in den ersten 20 Minuten verteidigt haben, kann man gar nicht verteidigen. Schon zur Pause hätte es 20:10 stehen müssen.« Sein Pendant Foede musste zerknirscht einräumen: »Der Sieg geht in Ordnung. Das war unsere schlechteste Saisonleistung. Wir hätten hier 50 Tore bekommen können.«
Verpasst hat die Gala seines Flaggschiffs HSG-Vorsitzender Horst Droese. Bei einer (fast) geheimen Schiffstour auf der Weser feierte er sein silbernes Hochzeitsjubiläum. »Zurzeit sind in Spradow offenbar alle auf Kurs«, bilanzierte Mischok.

HSG Spradow: Rollwitz, Oelgeschläger – Iffland (4), Rausch (2), Scholz (8/5), Sturhan (5), M. Langer (4/3), Morasch (6), Heise (1), Overlack (1), Koebke (3), D. Langer (1), Volsdorf (1).

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