Nur ein kurzes Feuerwerk
„Wir haben den Torwart zum Weltmeister geworfen“, war für Jan-Frederik Koebke der Hauptgrund für Spradows höchste Heimniederlage seit Jahren. Den zweiten Grund für die Premieren-Niederlage lieferte Spradows Trainer Malte Mischok, ohne lange nachdenken zu müssen. „Durch die vielen technischen Fehler haben wir unseren Gegner stark gemacht. EURo hat sie konsequent genutzt.“
Die HSG Spradow begann stark. Die ungewohnte 6:0-Abwehr der Gastgeber funktionierte, arbeitete gut mit Torwart Björn Rollwitz zusammen. Und nach vorne liefen die Gegenstöße und Kombinationen wie am Schnürchen. Der verdiente Lohn für das in jeder Beziehung gute Handball-Spiel der HSG Spradow war dann die 6:2-Führung. Warum dieses Feuerwerk nur neun Minuten Bestand hatte und die Mischok-Sieben fast komplett – mit Ausnahme des jungen Manuel Taubenheim auf der rechten Außenbahn, der mit sechs Treffern erstmals zum besten Spradower Torschützen avancierte – in ein tiefes Leistungsloch fiel, war so undurchsichtig wie überraschend.
Sicherlich zeigte die nun noch offensivere 3:2:1-Deckung der Gäste Wirkung. Die technischen Fehler und Fehlanspiele nahmen auf heimischer Seite zu. Dann wurden aber auch gute Torchancen durch zu schwache Würfe weggeschenkt, zweimal sogar von der Strafwurfmarke. Nach 24 Minuten war die HSG Eickhorst/Unterlübbe/Rothenuffeln durch Carsten Poggemeiers Treffer zum 8:8 so richtig im Spiel. Und davon zeugte nicht nur die 11:9-Führung zur Halbzeit. Als es nach 38 Minuten 18:11 für die Gäste stand, war auch den gut 100 Zuschauern klar, dass nur der Gast als Sieger aus der Sporthalle „Wirtsheide“ gehen würde.
Trainer Mischok nahm zu diesem frühen Zeitpunkt eine Auszeit. Danach konnte sich Frederik Iffland erstmals am Kreis durchsetzen: 12:18. Folgend parierte Björn Rollwitz einen Hersemann-Strafwurf und Daniel Overlacks Übergang zum Kreis wurde mit dem 13:18 belohnt. Das war dann aber auch schon der engste Abstand zwischen den Kontrahenten. Spradow war nur noch in der Lage, die letzten 20 Minuten ausgeglichen zu gestalten. „Das Spiel haben wir in der ersten Halbzeit verloren“, stellte Malte Mischok nach dem mit 21:29 verloren gegangenen Auftaktspiel richterweise klar. „Da haben wir EURo stark gemacht“.
HSG Spradow: Rollwitz, Nolte (ab 41. Minute); Taubenheim (6), Iffland (1), Heise (3), Rausch (2), D. Langer, M. Langer (1), Overlack (1), Volsdorf (4), J.-F. Koebke (2), Brandt (1)