Lichter Glanz schnell verblasst

Mit einer neuen Einlaufaktion haben die Spradower vor der Partie für Staunen gesorgt. Durch vier Scheinwerfer liefen die Spieler der HSG ein. Geblendet schienen davon in den ersten 25 Minuten die Gäste der HSG EURo. Denn für die Hausherren lief es zunächst sehr gut an und der Weg zum gegnerischen Tor schien sehr gut ausgeleuchtet. Nach neuneinhalb Minuten hatten sich die Schützlinge von Trainer Malte Mischok auf 6:2 abgesetzt und es sah danach aus, als sollten bei den Gästen die Lichter vorzeitig aus gehen. Doch plötzlich schien die Sicherung bei den Spradowern durchgebrannt und es lief nicht mehr viel zusammen. In Überzahl brachten es die Gastgeber fertig, nur einen Treffer zu markieren. So wurde EURo wieder stark gemacht und zurück ins Spiel geholt. Beim Stand von 8:7 ließ die HSG zudem drei hundertprozentige Möglichkeiten aus. Nach einer erneuten Zeitstrafe gegen den Kontrahenten verwarfen Frederik Iffland und Daniel Langer jeweils einen Siebenmeter, außerdem verfehlte Daniel Overlack das Tor völlig freistehend. »Ich habe keine Erklärung dafür, was wir in dieser Phase gemacht haben. Eigentlich müssen wir zur Pause schon mit 16:10 führen«, sagte Mischok nach der Partie.
Doch die Fehlerzahl der Spradower schnellte in die Höhe und auch die Auszeit des Trainers in der 26. Minute rüttelte sie nicht wieder wach. EURo kam über das 8:8 nach 24 Minuten doch noch zur 11:9-Führung nach dem ersten Durchgang.
»Innerhalb weniger Minuten hat EURo den Vorsprung nach dem Wechsel dann deutlich ausgebaut. Davon resultierten allerdings gefühlte sechs Tore aus Tempogegenstößen«, sagte Mischok und machte klar, was im zweiten Durchgang passierte. Nach acht Minuten der zweiten Hälfte hatten die Gäste auf 18:11 erhöht und brachten Mischok dazu, schnell seine zweite Auszeit nehmen zu müssen. Doch auch die brachte nicht den erhofften Umschwung. Stattdessen war die Luft bei den Spradowern nun raus und das letzte Aufbäumen aufgrund der personellen Situation sowie der schlechten Vorbereitung nicht mehr möglich. Bezeichnend dafür, dass bei den Hausherren nicht mehr viel ging, war der Gegentreffer zum 14:20. Nachdem Sven Nolte pariert hatte, warf Alexander Volsdorf den Ball am eigenen Siebenmeterraum einem Gegenspieler gegen die Hände, Nolte kam nicht rechtzeitig an das Spielgerät und EURo durfte es im leeren Tor versenken. Am Ende stand eine 21:29-Pleite für die Spradower zu Buche.
»Wir haben EURo in der Anfangsphase völlig im Griff gehabt und bringen dann völlig inakzeptable Würfe auf das Tor. Die C-Jugend, die vor uns trainiert, wirft sicher härter als einige bei uns. Da müssen wir in den nächsten Wochen wohl erstmal in den Kraftraum gehen«, schimpfte Mischok nach der Begegnung und 15 technischen Fehlern sowie 17 Fehlversuchen. Den Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit sah er allerdings der Vorbereitung geschuldet. »Da hat man deutlich gemerkt, dass wir zweieinhalb Wochen nicht richtig trainiert haben. Aber wir haben EURo die zwei Punkte heute geschenkt«, sagte Mischok.

HSG Spradow: Rollwitz, Nolte – Iffland (1), Rausch (2), Koebke (2), Taubenheim (6), Heise (3), Overlack (1), Brandt (1), M. Langer (1), Volsdorf (4), D. Langer.

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