Nur Bünde-Dünne freut sich

Die Meisterschaft in der Landesliga-Staffel I ist weiterhin offen. Erster Anwärter auf den Titel ist nach wie vor Eintracht Oberlübbe mit zwei Punkten Vorsprung vor der HSG Porta-Westfalica und der HSG Spradow. Oberlübbe hätte eine Vorentscheidung selbst herbeiführen können. Doch der Erste patzte deutlich 26:31 gegen die HSG Altenbeken/Buke. Trainer Herbert Maaß sprach von einer „absolut peinlichen Vorstellung“ seiner Eintracht vor eigenem Publikum. Die Oberlübber Steilvorlage konnte die HSG Spradow nicht nutzen, denn sie traf auf eine Oberliga-Reserve des TuS Spenge, die sich selbst beim 15:19-Rückstand nicht geschlagen gab und noch heftiger um jeden Ball kämpfte. Es kam mehrmals zu Karambolagen zwischen den Kontrahenten – auf beiden Seiten. HSG-Trainer Malte Mischok kritisierte zu Recht, die Schiedsrichter hätten versäumt, die Härte herauszunehmen. Aber auch Spradow wusste auszuteilen. Da rang Malte Langer Spenges Florian Bußmeyer im klassischen Griechisch-Römisch nieder und kassierte prompt eine Zwei-Minuten-Strafe. Da Langer zuvor durch überflüssiges Meckern schon die zweite Zeitstrafe auf seinem Konto hatte, war für ihn das Spiel nach 49:32 Minuten beendet. Als dann Alexander Volsdorf nach einem Abwehrfoul auf die Strafbank geschickt wird (Mischok: „Das war nicht clever. Da hätte Alex loslassen müssen.“), stand die HSG Spradow zwei der letzten drei Minuten in Unterzahl da. Der hoch motivierte TuS Spenge II ließ sich diese Chance nicht entgehen und drehte das Spiel von 23:24 auf 25:24. Dass am Ende die Schiedsrichter der HSG Spradow den regulären 25. Treffer verweigerten, ist schon ein wenig tragisch, hätte ein Punktgewinn doch die Titelambitionen verstärkt aufleben lassen. Die Mannschaft der Stunde ist die HSG Porta-Westfalica, die fast unbemerkt von Platz sieben auf den zweiten Rang vorgerückt ist. Der Dreikampf um die Meisterschaft in der Landesliga, Staffel 1, ist eröffnet.

„Wir haben es selber verbockt“, haderte Wolfgang Prüm mit dem finalen Verlauf des Gastspieles seines CVJM Rödinghausen in Hahlen. Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich der CVJM vom TSV Hahlen mit zwei Treffern lösen können. Doch die 25:23-Führung ging verloren, weil Rödinghausen zu ungeduldig spielte und den „Abschluss viel zu früh suchte“ (Prüm). Dass dann noch ein leistungsgerechtes 28:28 mit dem letzten Wurf des Tages, einem Freiwurf von Henrik Thielking, zu einem glücklichen 29:28-Sieg für den TSV Hahlen führte, war für CVJM-Trainer Prüm mehr als ärgerlich. „Völlig unnötig, es hätte gar nicht soweit kommen dürfen“, sagte er. Für Hahlens Coach Stephan Böker war der Sieg „nicht unverdient“. Wir wollten endlich auch einmal wieder daheim ein Zeichen setzen“. Eine vierte Heimniederlage nacheinander hätte dem TSV-Coach auch nicht gut zu Gesicht gestanden. Rödinghausen ist von dem dritten auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht, während Spitzenreiter TuS Möllbergen, bedingt durch den eigenen 43:34-Erfolg über den VfL Mennighüffen und gleichzeitiger 25:30-Niederlage von Verfolger Spfr. Loxten bei HSV Minden-Nord, vorzeitig als Verbandsliga-Meister grüßen kann

Die SG Bünde-Dünne machte es zum Schluss hin noch einmal spannend. Gast TV Isselhorst kam von 26:19 bis auf 26:25 bedrohlich auf. Dann machten Tom-Niklas Koch und der junge Arne Weiler mit zwei Treffern alles klar: den Sieg und den Erhalt der Landesliga-Staffel 2. Zwei Spieltage vor Saisonende hat die SGBD wieder einen einstelligen Tabellenplatz erreicht, fernab den Abstiegsplätzen. „Da wollten wir immer hin und nach den zwei letzten Punktspielen auch bleiben“, sagte Trainer Raoul Wittemeier. Auch wenn die SG Bünde-Dünne einen super Saisonstart hingelegt hatte, für Wittemeier ging es immer nur um den Klassenerhalt – dieses Ziel ist nun erreicht.

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