Noch einen Zähler gerettet

„Einerseits ärgert mich, dass wir nach einer Fünf-Tore-Halbzeitführung den Sieg noch aus der Hand geben. Andererseits zolle ich der Mannschaft Respekt davor, dass wir nach einem Vier-Tore-Rückstand kurz vor Schluss noch einen Punkt mitnehmen“, erklärte der HSG-Coach nach der Partie sein Gefühlschaos.

In der Tat war es angesichts der guten Leistung in der ersten Hälfte zum Haare ausraufen, als sich die Spradower nach dem Seitenwechsel immer mehr den Schneid haben abkaufen lassen. Vette: „Wir haben noch in der Kabine gesagt, dass wir jetzt nicht nachlassen dürfen. Das hat dann aber scheinbar jeder wieder vergessen.“ Nachdem die HSG nämlich im ersten Durchgang vor allem durch variantenreiches und schnelles Angriffsspiel erfolgreich war und sich nach dem 11:11 in der 21. Minute bis zur Pause auf 21:16 absetzte, wirkte sich der Pausentee negativ auf die Spradower Spielweise aus.

Hielt die HSG zunächst noch den Vorsprung, holten die Gäste aus Oberlübbe dann Tor um Tor auf und glichen beim 27:27 zum ersten Mal aus. Doch damit nicht genug. Anstatt einer wachrüttelnden, hatte der Ausgleich für die Vette-Schützlinge eine fast schon lähmende Wirkung, sodass die Eintracht binnen weniger Minuten sogar auf 35:31 davonzog. „Es war auf einmal alles so hektisch bei uns. Darum haben wir auch so viele Fehler gemacht“, wusste sich Vette keinen Reim auf den plötzlichen Leistungsabfall seiner Mannschaft zu machen. Dass sich der Coach dann jedoch noch versöhnlich mit seinem Team stimmte resultierte daraus, dass die HSG nach einer Abwehrumstellung in der Schlussphase nur noch ein Gegentor kassierte und Heiko Rullkötter in der Schlussminute seinen insgesamt siebten Siebenmeter an diesem Abend zum letztendlich gerechten 36:36-Endstand verwandelte.

HSG Spradow: Oelgeschläger, Kukuric; Tacke (2), Kruse (2), Flechtner (2), Mischok, Sturhan (7), Schöne, Rullkötter (9/7), Heise (6), Overlack (2), Lubanski (4), M. Langer, D. Langer (2).

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