Rullkötter rettet das Remis vom Punkt
Zur Pause hatte Spradow noch mit 21:16 geführt. »In der ersten Halbzeit haben wir es verpasst, den Sack zuzumachen. Zu viele Bälle haben wir leichtfertig vergeben«, ärgerte sich Trainer Pascal Vette. Mit der Punkteteilung musste der Übungsleiter angesichts einer hoch dramatischen Schlussphase aber sogar noch zufrieden sein. Bis zum 26:23 sah alles nach einem deutlichen Sieg der Hausherren aus, in doppelter Überzahl vertändelte Spradow jedoch den vermeintlich sicheren Vorsprung.
Beim 27:26 (45.) waren die Gäste nämlich wieder dran und hatten eine Minute später das Spiel gedreht -27:28. Zwar konnte Andreas Kruse, der sich trotz seiner Verletzung in der Schlussphase in den Dienst des Teams gestellt hatte, nach 28:30 beim 30:30 wieder ausgleichen. Doch die Eintrachtler zogen schnell wieder davon. Beim 31:35 lag die Vette-Sieben mit vier Toren im Hintertreffen und die erste Heimpleite schien bereits besiegelt. Eine tolle Aufholjagd brachte die HSG aber zurück ins Geschehen. »Bei uns wollte jeder der große Matchwinner sein«, ärgerte sich TuS-Trainer Markus Hochhaus über die fahrlässige Spielweise seines Teams. Hätte die Oberliga-Reserve aus Oberlübbe etwas souveräner und ruhiger gespielt, Spradow hätte keine Chance mehr gehabt.
Doch die HSG kam wieder heran und ließ sogar einige gute Konterchancen wegen leichtsinniger Fehler ungenutzt. Heiko Rullkötter glich kurz vor Schluss per Siebenmeter zum 35:35 und egalisierte das 35:36 fünf Sekunden vor dem Abpfiff erneut vom Siebenmeterpunkt. »Meine Jungs haben tolle Moral bewiesen«, lobte Pascal Vette den Schlussspurt.
»Das war jedoch das einzig Positive.« Denn zu einer solch nervenaufreibenden Schlussphase hätte es gar nicht erst kommen dürfen. »In der ersten Halbzeit haben wir endlich einmal richtig guten Handball gespielt.« Vom 8:8 setzte sich Spradow kontinuierlich über 13:10 und 15:11 auf 17:11 ab. Sechs Tore Vorsprung -die Vorentscheidung schien perfekt. »Danach kam von uns leider zu wenig. Hinten haben wir viel zu offensiv agiert und vorne sind wir vollkommen ohne Grund hektisch geworden.« Tor um Tor konnten die Gäste verkürzen und zogen an den verdutzten Spradowern vorbei. Bis zum Showdown fünf Sekunden vor Schluss.
HSG Spradow: Oelgeschläger, Kukuric -Tacke (2), Kruse (2), Flechtner (2), Mischok, Sturhan (7), Schöne, Rullkötter (9/7), Heise (6), Overlack (2), Lubanski (4), M. Langer, D. Langer (2).