Neuer Torjäger Lennart Pamp
Bärenstark präsentierte sich der Verbandsliga-Aufsteiger in der zweiten Halbzeit des Handballkrimis. Und clever. Da verschob sich die CVJM-Abwehr nach 59:26 Minuten so geschickt nach links, dass der ballführenden Mennighüffer Julian Peitzmeier ein Stürmerfoul begehen musste. Pfiff und Ballbesitz für Rödinghausen, beim Spielstand von 27:27. Sofort legte CVJM-Trainer Hartmut „Max“ Rittersberger die bis dahin aufgesparte grüne Karte auf den Zeitnehmertisch: Auszeit. Dass der Coach die Parole „Ballhalten bis zur letzten Sekunde“ ausgab, konnte man vernehmen, ohne es zu hören. Die Hallenuhr wurde dann bei 59:55 Minuten angehalten. Kapitän Jens Hellmann blieb am Freiwurfkreis neun Meter vor dem Mennighüffer Tor nach einer ungestümen Attacke liegen. Rittersberger eilte zum am Boden Liegenden. Zeigte an: Einen Punkt will er sichern. Freiwurf für den Gast. Stefan Listing bekam den Ball zugespielt und traf.
„Ich hatte bei diesem Wurf nichts zu verlieren und habe einfach mit viel Selbstvertrauen flach ins lange Eck gezogen“, sagte Matchwinner Listing. Der eine Punkt war schließlich schon gesichert. Noch ein zweiter CVJM-Spieler machte am Sonntagnachmittag in Mennighüffen von sich reden: Lennart Pamp. Neun Mal wurde der Kreisspieler von Listing, Kampeter, Glüer, Stühmeier und Jens Hellmann clever angespielt, acht Mal rappelte es in der Kiste von Gastgeber VfL Mennighüffen. Den für Pamp verantwortlichen Abwehrspielern, ob nun Kröger, Peitzmeier oder Bextermöller, war die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben.
„Wir haben ohne unsere angeschlagenen Haupttorschützen Sascha Kampeter und Martin Glüer immer wieder neue Varianten gespielt“, lobte Rittersberger seine Mannschaft. Die Karte „Pamp“ stach immer. Recht hat er, der Jürgen Krüger, Rödinghausen präsentierte sich stark bis bärenstark.
Nach HSG Spradows sicherem 30:21-Erfolg bei HSG EGB Bielefeld, musste dessen Trainer Matthias Foede unumwunden zugeben: „Das war nicht Landesliga reif“. In keiner Phase des Spiels kam aus Foedes Sicht die EGB für einen Punktgewinn infrage. Vielleicht war dies ein verstecktes Kompliment für die Spradower Abwehr- und Angriffsarbeit. Bereits zur Halbzeit war das Spiel beim Stand von 15:9 für Spradow vorentschieden. „Wir haben uns dann eine kleine Schwächephase geleistet und nach dem 18:15 wieder gut berappelt“, freute sich Spradows Trainer Malte Mischok, nachdem der zweite Auswärtssieg in trockenen Tüchern war. Übrigens fiel der erste Auswärtserfolg bei der HSG Handball Lemgo III mit 32:21 ebenso deutlich aus. Beide Gegner, Lemgo wie EGB, nehmen jetzt die Abstiegsplätze in der Landesliga Staffel I ein. Spradow hat sich erstmal Platz sechs gesichert.